Leverkusen Klinikum wächst jetzt für 14 Mio nach oben

Leverkusen · In die Nähe zu OPs, Zentralambulanz und Intensivstation rücken im Funktionstrakt nun Neurologie, Isolierstation und Ambulantes Operieren.

 So soll das Funktionsgebäude mit den zusätzlichen Etagen Mitte des nächsten Jahres aussehen.

So soll das Funktionsgebäude mit den zusätzlichen Etagen Mitte des nächsten Jahres aussehen.

Foto: büro Marcus Moorkamp

Wenn Hans-Peter Zimmermann auf dem Weg zur Arbeit im Auto einer CD lauscht, dann könnte das in Dauerschleife der Yazz-Klassiker "The only way is up" - Deutsch: Es geht nur nach oben - sein. Denn in der horizontalen Ausdehnung ist auf dem Areal kein Platz mehr, also lässt der Geschäftsführer des Klinikums aufstocken. Der Funktionstrakt wächst derzeit um drei Etagen.

Unter einem Dach vereint ist ab 2016/2017 dann das, was laut Zimmermann einfach zusammengehört: Zentralambulanz (Erdgeschoss), OP-Säle (1. Etage) und Erwachsenen-Intensivmedizin (2. Etage) werden um die Neurologie samt Schlaganfallstation (Stroke-Unit) auf Etage drei, Allgemeine Innere Medizin mit Isolierstation (4. Etage) und einem Zentrum für Ambulantes Operieren (5. Etage) ergänzt. Im Keller, bisher ein Leerraum, sollen die beiden Physiotherapie-Angebote zentralisiert werden. "In dem Ausbau steckt die Zukunftssicherung mit drin", betont Zimmermann. "Vom Erdgeschoss können Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall bequem mit dem Aufzug drei Etagen transportiert werden. "Bisher musste man dazu ja quasi immer mit dem Dampfer durch den unteririschen Gang zu einem anderen Gebäude."

 Jan Küster (Baumanager Klinikum), Marcus Moorkamp (Projektsteuerer) und Hans-Peter Zimmermann /v.l.) mit den Plänen. Hinten: die Baustelle.

Jan Küster (Baumanager Klinikum), Marcus Moorkamp (Projektsteuerer) und Hans-Peter Zimmermann /v.l.) mit den Plänen. Hinten: die Baustelle.

Foto: UM

Weil gerade im Bereich Schlaganfall auch die Physiotherapie eine Rolle spiele, sei die Einrichtung der Abteilung im Untergeschoss ebenso passend. "Die Statik des Gebäudes hat eine Aufstockung von vornherein vorgesehen", betont der Geschäftsführer. Nach oben gewachsen ist das Haus schon bis an Etage vier, berichtet Architekt Marcus Moorkamp, der den Ausbau betreut. "Im Januar wollen wir mit dem Rohbau fertig sein, parallel beginnen in diesem Jahr schon die Installationsarbeiten. Mitte 2016 soll staffelweise die Inbetriebnahme starten."

Bis dahin wird das Klinikum für das erweiterte Patientenangebot 12,2 Millionen Euro (Zimmermann: "komplett kreditfinanziert") ausgegeben haben. "Das sind die Baukosten, hinzu kommen noch einmal knapp zwei Millionen Euro für Einrichtung und Medizintechnik", schließt der Manager an.

Neben der neuen Isolierstation mit Schleusen zu und spezieller Raumlufttechnik in den zehn Zimmern ist auch die fünfte Etage Neuland fürs Klinikum: ein ambulantes OP-Zentrum. Es gebe viele Anfragen von niedergelassenen Ärzten dazu. "Hier wollen wir die Versorgungskette verbessern." Immer mehr verrücke sich das Bild weg vom stationären Aufenthalt und hin zu ambulanten Eingriffen. Bisher habe das Klinikum nur ein Provisorium für derlei Operationen vorgehalten.

Und ein bisschen ist es im Gesundheitspark gerade wie am Kölner Dom: Eine Baustelle schließt sich an die nächste an. Wenn der Funktionstrakt fertig ist, wird die LVR-Klinik Langenfeld das derzeitige Gebäude 2 (noch Neurologie und Drehort für die ZDF-Vorabendserie Bettys Diagnose) für 6,8 Mio Euro sanieren. Dort geht in Erfüllung, worüber Zimmermann und LVR-Klinik seit zehn Jahren im Gespräch sind: 30 psychiatrische Tagesplätze und eine vollstationäre Behandlungseinheit mit 30 Betten.

(RP)
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