Leverkusen Klinikum sucht zum zweiten Mal einen Chefarzt-Nachfolger

Leverkusen · Norbert Niederles Nachfolge gestaltet sich schwierig. Der Kandidat, der zum 1. Januar 2013 seine Aufgabe in der Onkologie antreten sollte, sagte ab.

 Die Stelle von Prof. Norbert Niederle (ganz links) ist ausgeschrieben.

Die Stelle von Prof. Norbert Niederle (ganz links) ist ausgeschrieben.

Foto: Miserius, Uwe

Hans-Peter Zimmermann, Geschäftsführer des Leverkusener Klinikums, durchlebt gerade ein Déja-vu: Exakt vor einem Jahr hat er die Stelle von Professor Norbert Niederle ausgeschrieben. Jetzt musste er es zum zweiten Mal tun. Niederles Nachfolge gestaltet sich als schwierig. Der Kandidat, der zum 1. Januar 2013 seine Aufgabe in der Onkologie antreten sollte, sagte überraschend ab.

Ende vergangenen Jahres begann die erste Ausschreibung, im März hatte sich Zimmermann über den Nachfolger mit dem Aufsichtsrat verständigt, der Vertrag war noch vor den Sommerferien fertig und dann unterschrieben. Vor vier Wochen sagte der Arzt, der vom Universitäts-Spital Zürich nach Leverkusen wechseln sollte, ab. "Er hat gesagt, er könne seine Arbeit bei uns nicht aufnehmen, weil er ein anderes Angebot im Ausland vorziehe", berichtet Zimmermann. Der Arzt bliebe vermutlich in der Schweiz. Mit der Entlohnung dort könne das Klinikum wahrscheinlich nicht mithalten, sagte Zimmermann.

Ohne Nachfolger steht das Klinikum derzeit da, aber nicht ohne Niederle. Der Direktor der Medizinischen Klinik 3 (Onkologie, Hämatologie, Palliativmedizin, spezielle Schmerztherapie) habe seinen — ohnehin schon einmal verlängerten — Vertrag nochmals um ein halbes Jahr erweitert. Bis dahin muss der Nachfolger gefunden sein.

Vor knapp über einer Woche habe die Ausschreibung im Ärzteblatt gestanden, bisher seien drei Bewerbungen eingegangen, berichtete Zimmermann. "Ende Januar werden wir die Kandidaten sichten." Mit der Absage hat sich Zimmermann nicht lange aufgehalten. "Das habe ich zur Kenntnis genommen, bin dann direkt zur neuen Planung übergegangen."

In anderen Regionen Deutschlands sehe es wegen des Fachärztemangels bei Ausschreibungen schon schwierig aus. Davon sei Leverkusen noch nicht betroffen: "Wir haben hier noch jede Stelle besetzt bekommen", betonte Zimmermann.

(RP/rl)
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