Leverkusen Klinikum stockt bei laufendem OP-Betrieb auf

Leverkusen · Gestern wurde Richtfest in den neuen Etagen des Funktionstraktes gefeiert. Das Klinikum erweitert das Gebäude für rund 14 Millionen unter anderem um ein ambulantes OP-Zentrum. Ziel: Zum Jahreswechsel soll der "Aufbau" fertig sein.

 Da packen Männerhände zu: Polier Armin Schlierenkamp ließ Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann, Oberbürgermeister Uwe Richrath und den Ärztlichen Direktor Jürgen Zumbé (v.l.) beim Richtkranz-Hochziehen helfen.

Da packen Männerhände zu: Polier Armin Schlierenkamp ließ Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann, Oberbürgermeister Uwe Richrath und den Ärztlichen Direktor Jürgen Zumbé (v.l.) beim Richtkranz-Hochziehen helfen.

Foto: UM

Den Richtkranz, der gestern symbolisch auf der fünften Etage des Haupthauses emporgezogen wurde, kann man von außen nicht sehen. Dafür ist der große Baukran weithin sichtbar. Der sei in den letzten Jahren "zu einem festen Symbol in unserem Gesundheitspark geworden", sagte Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann beim gestrigen Richtfest im noch zugigen und kalten Rohbau. Dort beginnen nun Feinarbeiten und der Innenausbau. Wenn alles nach Zeitplan läuft, sollen die beiden neuen Stockwerke im Funktionsgebäude zum nächsten Jahreswechsel in Betrieb genommen werden.

Rund 14 Millionen sind veranschlagt für die Erweiterung um drei Etagen, mit der vor einem Jahr begonnen wurde. Diese soll die Versorgungsqualität deutlich verbessern. Denn damit ändern sich auch die Jahrzehnte alten Strukturen. Auf fast 5000 Quadratmetern Fläche werden die Allgemeine Innere Medizin, die Neurologie und ein Zentrum für Ambulantes Operieren untergebracht.

Im Untergeschoss soll die Physiotherapie einziehen. Davon werden beispielsweise Schlaganfallpatienten profitieren, die bequem mit dem Aufzug die Therapieräume erreichen. Die Konzentration der medizinischen Fachabteilungen im Haupthaus - in unmittelbarer Nähe zur Zentralambulanz - bringe kürzere Wege und Wartezeiten, so Zimmermann. Auf der dritten Ebene werden neben 19 Patientenbetten zusätzlich zwölf Isolierzimmer nach neusten Hygienestandards und Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes eingerichtet.

Mit dem neuen Zentrum für Ambulantes Operieren folgt das Klinikum einem Trend und verschafft sich einen Wettbewerbsvorteil. Der bisherige Standort lasse weder Sanierung noch Wachstum zu. "So viel Medizin wie möglich und so viel Krankenhaus wie nötig", beschreibt Zimmermann den Anspruch. In drei Operationssälen solle hier ambulante Spitzenmedizin betrieben werden.

Der Ärztliche Direktor Dr. Jürgen Zumbé lobte Planer und Mitarbeiter der Baufirma Zabel, die den Zuschlag bei der europaweiten Ausschreibung bekommen hat. "Noch nie habe ich erlebt, dass Baumaßnahmen so geräuschlos und perfekt ablaufen", sagte er. Ganz leise konnte es naturgemäß nicht ablaufen, aber man hat sich bemüht, die lauteren Tätigkeiten in die Abendstunden zu verlegen, um die Arbeit in den darunterliegenden Operationsräumen so wenig wie möglich zu stören.

Unterhalb der dritten Ebene befindet sich außerdem die Intensivstation. Die größte Herausforderung war, dass alles bei laufendem Betrieb geschieht. Bevor die neuen Stockwerke aufgesetzt werden konnten, musste im vergangenen Sommer das Metalldach auf dem dritten Obergeschoss abgetragen werden, um die Basis für die Aufstockung zu schaffen, mit der im Oktober begonnen wurde.

Nach dem Umzug der Inneren Medizin und der Neurologie werde mit der Sanierung des Gebäudes 2 begonnen und mit dem Bau von je 30 Behandlungsplätzen für stationäre und tagesklinische Behandlungen für die LVR-Klinik in Langenfeld. Es geht also nahtlos weiter.

(mkl)
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