Leverkusen Klinikum bietet nun auch Schönheits-OPs an

Leverkusen · Die Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie erweitert ihr Leistungsangebot um die Verbrennungschirurgie, aber auch um ästhetische Eingriffe wie Fettabsaugen, Straffungen und Lidkorrekturen.

 Hans-Oliver Rennekampff, Marc Busche und Leonard Bastian bei der Visite. Die ersten Operationen in den neuen Schwerpunktbereichen haben bereits in der ersten Arbeitswoche des Jahres am Klinikum stattgefunden.

Hans-Oliver Rennekampff, Marc Busche und Leonard Bastian bei der Visite. Die ersten Operationen in den neuen Schwerpunktbereichen haben bereits in der ersten Arbeitswoche des Jahres am Klinikum stattgefunden.

Foto: Uwe Miserius

Kryolipolyse ist ein Zauberwort aus der Schönheitschirurgie und steht hierfür: Körperfett durch Kälte wegschmelzen. Keine Narkose, kein stationärer Aufenthalt. Und keine Kassenleistung, sondern ein Angebot für Selbstzahler. Eines, das neu ist im Leistungsspektrum der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Klinikum.

Mit Beginn des Jahres nimmt Klinikchef Professor Leonard Bastian weitere chirurgische Bereiche hinzu und hat dafür Professor Hans-Oliver Rennekampff und Dr. Marc Busche nach Leverkusen geholt. Beide waren bisher in der Plastischen Chirurgie des Uniklinikums Aachen tätig. "Für Schönheits-OPs gibt es einen Markt", sagen die Drei überzeugt. "Und auch da wollen wir präsent sein - von der Lidkorrektur bis zur Fettabsaugung."

Aber eben nicht nur. Konkret spricht Bastian von vier Säulen im chirurgischen Bereich seiner Klinik: Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie und Verbrennungschirurgie. Die Idee, "neue Aspekte der Chirurgie" am Klinikum zu etablieren, hatte Bastian schon länger. Die Klinik sei bisher ausgewiesen als Unfallchirurgie. Seit 2015 dürfe er nun vom Gesetzgeber her das Angebot erweitern.

"Dass wir jetzt zwei weitere Spezialisten vor Ort haben, bedeutet auch für die Patienten eine enorme Erleichterung", betont er. "Zeitverzögerungen, weil wir uns für bestimmte Bereiche fremde Operateure ins Haus holen mussten, die den Patienten nicht dauerhaft begleiten können, und Verlegungen in andere Kliniken, wie sie bisher teilweise vorgekommen sind, fallen jetzt weg", sagt der Mediziner und nennt Beispiele: Nach Eingriffen bei Adipositas (Fettsucht), etwa dem Einsetzen eines Magenbandes, und dem so entstehenden enormen Gewichtsverlust folgen chirurgische Eingriffe zur Entfernung von überschüssigen Hautlappen, um den Körper wieder ansehnlich zu machen. "Diese Operationen konnten wir bisher bei uns im Haus nicht vornehmen", berichtet Bastian.

Es geht aber auch um Rekonstruktionschirurgie etwa nach Brust-Operationen bei einer Krebserkrankung oder bei Druckgeschwüren. Beim Schwerpunkt Verbrennungschirurgie kümmern sich die Ärzte sowohl um die Akutversorgung von brandverletzten Patienten als auch um die Rekonstruktion nach Verbrennungen. "Wir wollen gerade bei den Rekonstruktionen auch einen ästhetischen Aspekt einbringen", betont Rennekampff. "Etwa bei der Behandlung von Narben ist das ein großes Thema."

Für Bastian ist wichtig, dass bei den neuen Schwerpunkten klinikübergreifend zusammengearbeitet wird - mit dem Brustzentrum der Gynäkologie, mit der Kinderklinik in Sachen brandverletzte oder adipöse Kinder und mit dem Zentrum für Metabolische Adipositas-Chirurgie.

Pro Jahr will der Klinikleiter insgesamt rund 500 Fälle in den neuen Schwerpunktbereichen rekrutieren. "Wir hatten am Klinikum im vergangenen Jahr rund 50 adipöse Eingriffe. Danach kommt bei den meisten Patienten die Entfernung der Hautlappen. Das ist aber nicht mit einer Operation erledigt, sondern bedarf oft drei bis fünf Eingriffen." So schätzt er für diesen Bereich rund 150 bis 200 Eingriffe pro Jahr. In der Brustchirurgie könnten es 50 bis 100 werden. Und bei den Druckgeschwüren, die besonders ältere Menschen beträfen, nähmen die Fälle zu - 20 bis 30 pro Jahr könnten es sein. "Hier werden wir Zuweisungen aus der Region bekommen, weil eben nicht jedes Krankenhaus das kann."

(RP)
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