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Leverkusen Klinikum baut Palliativstation

Leverkusen · Eine menschenwürdige letzte Lebensphase sollen unheilbare Kranke auf der neuen Station verbringen können. Das Land gab endlich die Erlaubnis und Geld aus dem Konjunkturpaket um das 2,5-Millionen-Projekt zu realisieren.

In Sachen Palliativmedizin ist Leverkusen ein weißer Fleck auf der Landkarte NRWs. In den kommenden zwei Jahren wird sich der weiße Fleck füllen. Die Landesregierung hat Ende Mai acht palliativmedizinische Betten im Klinikum Leverkusen genehmigt und gab Anfang dieser Woche Bescheid: Aus den Mitteln des Konjunkturpakets II bekommt das Klinikum 1,27 Millionen Euro zum Projekt dazu. Laut Hans-Peter Zimmermann, Geschäftsführer des Klinikums, ist das gut die Hälfte der Kosten, die für den Bau der künftigen Palliativstation ausgegeben werden müssen. Die Deutsche Krebshilfe hat 700 Millionen Euro zugesagt, der Verein zur Förderung der Palliativmedizin will zehn Prozent der Kosten tragen.

90 Prozent der Kosten gedeckt

"Damit sind 90 Prozent der Finanzierung gesichert, die Erlaubnis vom Land ist da, die Planungen sind fast fertig Ich rechne noch in diesem Jahr mit dem ersten Spatenstich. Bis vor vier Wochen, als wir noch keine Genehmigungen hatten, kam ich mir jahrelang vor wie der Hauptmann von Köpenick. Es gab im Palliativbereich kein Weiterkommen."

Mit den acht neuen Betten – Professor Norbert Niederle, Chef der Klinik für Hämatologie/Onkologie/Palliativmedizin, hofft noch auf die Erweiterung auf insgesamt zehn Betten – schließt sich laut Zimmermann der Angebotskreis am Klinikum "von der vorgeburtlichen Betreuung bis zur Begleitung am Lebensende".

Bisher, das führte Niederle aus, sei die Medizin, die sich um Menschen mit bösartigen, meist unheilbaren Krankheiten kümmert, trotz der großen onkologischen und hämatologischen Klinik im Nachteil gewesen. Nun will Niederle ein stationär-ambulantes Netzwerk in diesem Bereich aufbauen, in dem nicht nur Menschen mit bösartigen Erkrankungen – 95 Prozent der Palliativpatienten sind derzeit Krebspatienten –, sondern auch chronisch Kranke, etwa Herzpatienten, versorgt werden können. Und das in einer Atmosphäre, die das Leben bejaht, statt die Sterilität eines Krankenhauses herauszukehren.

Ende 2011 soll der Bau fertig sein

Der neue eingeschossige Bau soll mit natürliche Materialien gestaltet werden, lichtdurchflutet und wohnlich sein. Die acht Einzelzimmer werden zum Park ausgerichtet, damit der Blick ins Grüne geht. "Schon jetzt bieten wir auf der Onkologie Malkurse und Musikveranstaltungen an, die noch viel positiver angenommen werden von unseren Patienten, als ich es erwartet hatte", berichtete Norbert Niederle. Auch solche Aktivitäten soll es auf der Palliativstation neben der medizinischen Versorgung, vor allem der Schmerztherapie, geben – ab Ende 2011. Denn bis dahin muss das Landesgeld eingesetzt, die Station gebaut sein, die einen menschenwürdigen Abschied vom Leben gewähren will.

(RP)
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