Leverkusen Klinikum-Arzt berät zum Impfschutz

Leverkusen · In der Rheindorfer Gesundheitsreihe spricht Prof. Dr. Stefan Reuter vom Klinikum am Donnerstag über ratsame Impfungen vor dem Urlaub. Grundsätzlich gilt: Zehn Tage vor Abfahrt sollten die Impfungen abgeschlossen sein.

Endlich Sommer! Bald beginnt die Hauptreisezeit, aber die wenigsten Bürger sind wirklich vorbereitet. Vor dem Kofferpacken sollte man den Impfausweis checken oder sich vom Hausarzt über eine angemessene medizinische Reisevorsorge beraten lassen, empfiehlt Prof. Dr. Stefan Reuter. Er ist Direktor der Klinik für Allgemein und Innere Medizin, Infektiologie, Pneumologie und Osteologie am Klinikum Leverkusen.

Und bei ihm landen Urlauber, die unerwünschte Reiseandenken mitgebracht haben - nicht nur aus den Tropen. Schon wer in Deutschland bleibt, beispielsweise durch Bayern oder Baden-Württemberg wandert, sollte sich entsprechend schützen und gegen Frühsommer-Meningoenzephallitis, kurz FMSE, impfen lassen, weil die Krankheit dort von Zecken übertragen wird.

Was Reisende noch so alles beachten sollten, darüber spricht er ausführlich am Donnerstag, 6. Juni, um 19.30 Uhr im Pfarrsaal der Rheindorfer Kirche Heilig Kreuz. Der Vortrag über Reiseempfehlungen ist die zweite Veranstaltung der "Rheindorfer Gesundheitsreihe", die von Ärztin Dr. Maria Radi und dem Fachbereich Soziales ins Leben gerufen wurde. Der erste Vortrag zum Thema "Wie werde ich schlank?" war so gut besucht, dass für den Herbst schon weitere Vortragsabende geplant wurden, dann zu den Themen Herzrhythmusstörungen und "Gesund alt werden".

Reuter bedankt sich für die Gelegenheit, Bürger über sinnvolle Impfungen informieren zu können, denn es habe sich eine gewisse Müdigkeit eingestellt, die wohl dem Zeitgeist geschuldet sei. Als Beispiel nannte er die Masern, vor denen man hierzulande die Angst verloren habe. Aber in Pakistan habe es dieses Jahr schon 12 000 Fälle gegeben, in Indien sind 9 000 Fälle bekannt. Reisende haben die Krankheit mitgebracht, so dass auch in Berlin und München schon jetzt mehr Masernfälle gezählt wurden, als im ganzen vergangenen Jahr. Durch eine Impfung schütze man sich nicht nur selbst, sondern auch die Gesellschaft und damit die Kranken, Alten und Schwachen, die selbst nicht immun seien, erklärt er.

Viele Menschen seien durch Einzelfallmeldungen über Erkrankungen als Folge von Impfungen verunsichert. Das seien absolute Ausnahmen, betont er. Bei Impfstoffen gelten höhere Sicherheitsstandards als bei Arzneimitteln. Sinnvoll ist seiner Meinung nach ein Hepatitis A und B- Schutz, weil der auch gegen die gängigen Durchfallerkrankungen wirke. Grundsätzlich komme es darauf an, wohin man reise und wie. Für Malaria-Gebiete ist eine Prophylaxe nötig, vor Gelbfieber sollte man sich in Südamerika und Afrika schützen, vor Tollwut, wer mit Tieren in Kontakt komme. Zehn Tage vor Abreise sollten die Impfungen abgeschlossen sein. Ob die Kosten übernommen werden, sollte man vorher mit der Krankenkasse klären.

(mkl)
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