Leverkusen Klingende Weihnachtsgeschichte

Leverkusen · Die Opladener Chorgemeinschaft stimmte musikalisch aufs Fest ein und hatte dazu gute Solisten und Instrumentalisten eingeladen. Nur einer hatte sein Instrument nicht mit: Pfarrer Teller kam ohne Brille.

 Chorleiter Ansgar Faust hat mit seinen Sängern prima gearbeitet. Herausgekommen ist ein anspruchsvolles Weihnachtskonzert.

Chorleiter Ansgar Faust hat mit seinen Sängern prima gearbeitet. Herausgekommen ist ein anspruchsvolles Weihnachtskonzert.

Foto: Uwe Miserius

Weiß muss es sein, das Weihnachtsfest, wenn die Idylle perfekt sein soll. Und gerade wenn es draußen grau ist, regnet und stürmt, ist "Leise rieselt der Schnee" genau die richtige Einstimmung auf eine klingende Weihnachtsgeschichte. Die wurde beim diesjährigen Weihnachtskonzert der Opladener Chorgemeinschaft in der Festhalle erzählt, und die Sänger kommentierten das Geschehen mit jeweils zwei oder drei Strophen der bekanntesten Weihnachtslieder.

Mit der kantatenartigen Komposition "Heiligste Nacht" von Norbert Studnitzky hatte Chorleiter Ansgar Faust genau den richtigen Griff getan. Es ist eine relativ schlichte Vertonung, die von einem kleinen Instrumentalensemble in ländlichem Charakter begleitet und ausgeschmückt wird. Ein Stück, das zu Herzen geht und zugleich alle Melodien enthält, die das Stammpublikum ohnehin Jahr für Jahr hören möchte, das zugleich technisch sehr gut machbar ist für den Chor, der trotzdem viel gefordert ist. Außerdem hat der künstlerische Leiter hörbar und sichtbar mit den Sängern gearbeitet. So viel und aufmerksam wie in diesem Jahr haben sie noch selten aus den Noten herausgesehen.

Spannende Chorsätze

Das ist auch nötig, denn Faust lässt die Strophenlieder nicht einfach durchsingen, sondern hält zu einer textgemäßen Interpretation an, die verschiedene Stimmungen zeichnet und auf Abwechslung setzt. So werden auch relativ einfache Chorsätze spannend und interessant. Außerdem hatte man sehr gute Partner zur Begleitung eingeladen. Am Klavier spielte Stefan Kamp mit, dessen Tenorstimme im zweiten Teil auch die eigentliche Weihnachtsgeschichte nach Lukas im Stil eines schlichten Rezitativs sang.

Das "Bergische Streichquartett", in dem Mitglieder der Bayer Philharmoniker spielen, wurde an diesem Abend bereichert durch Kontrabass, Flöte und Oboe. Die Instrumentalisten hatten sich bereits im ersten Teil als hervorragendes Ensemble vorgestellt mit dem abwechslungsreich vorgetragenen "Fugen Concerto" von Gustav Holz. Den Solopart übernahm Friederike Britsche, deren schlanker und schnörkelloser Sopran zum Charakter des Hauptstückes passte und ebenfalls im ersten Teil einzeln zu hören war. Weich und leicht in der Höhe sang sie das innig-zarte "Pie Jesu" aus dem Fauré-Requiem und die sanft wiegende Arie "Er weidet meine Herde" aus Händels Messias.

Ein Gast mit Erscheinungen

Auch der alljährliche Gast fehlte nicht: Pfarrer Heinz-Peter Teller, dieses Mal mit einer Erscheinung, einer "Alterserscheinung". Ohne Brille kann er keine Geschichte mehr vorlesen, bekannte er auf der Bühne, und: "Jetzt raten Sie mal, was zu Hause geblieben ist."

(mkl)
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