Kulturausbesserungswerk Kleinste Sitzung mit großem Programm

Leverkusen · Alternativer Karneval mit Kabarett und Tanzparty im Kulturausbesserungswerk. 

 „Gündä“ Müller-Schlesinger (links) und Moritz Bodenberg führten durchs Programm der „kleinsten Sitzung“.

„Gündä“ Müller-Schlesinger (links) und Moritz Bodenberg führten durchs Programm der „kleinsten Sitzung“.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Leverkusens kleinste Sitzung (LKS) – die etwas andere Karnevalssitzung ist längst Kult geworden. Am Freitag war erneut ein fast vierstündiger vergnüglicher Abend mit anschließender Aftershow-Tanzparty garantiert. Das Format, das der verstorbene Lokalkabarettist Johannes Boddenberg einst als bescheidene Sitzung damals noch im „Café Keller“ neben der Aloysiuskapelle ins Leben rief, wird seit Jahren durch ein treues Team fortgesetzt. Nun schon zum 22. Mal.

Ausnahmsweise waren zur Auftaktveranstaltung im Kulturausbesserungswerk (KAW) viele Stühle leer geblieben. Der guten Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch. Vielmehr startete die Veranstaltung schwungvoll und rhythmisch mit der Percussiongruppe der Musikschule Leverkusen, die sich neuerdings nicht mehr „Clapstick“, sondern „Drum Doc Z“ nennt.

Die LKS hat mit dem traditionellen Sitzungskarneval so gar nichts gemeinsam. Vielmehr ist es die kabarettistische Antwort darauf. Aber auch bei der LKS sind Kostüme gerne gesehen. Und sogar das Mitbringen von Speisen ist erlaubt. In erster Linie wegen der lockeren Atmosphäre und dem wohltuenden Ambiente saßen Mirella und Axel im Harlekin-Kostüm bereits zum fünften Mal unter den Zuschauern. Überdies, sagten sie, sei der Besuch praktisch, weil sie gleich um die Ecke in der neuen Bahnstadt wohnen.

Petra und Daniel aus Bergisch Neukirchen fühlten sich vom uneingeschränkten Humor angelockt. Davon hatten nicht nur die bewährten LKS-Moderatoren – Wolfgang Müller-Schlesinger alias „Gündä“ und Moritz Boddenberg, Co-Moderator und Neffe des Gründers – aus zwei Generationen und zwei Ländern viel zu bieten. Sondern auch rund 30 weitere Gelegenheits- und Antijecken, die ihre Zuschauer mit einer Mischung aus Musik, Kabarett und Kleinkunst bestens unterhielten. Dabei waren unter anderem Michael Meierjohann, ein in Leverkusen geborener Schauspieler, Musiker, Sänger, Kabarettist und Komponist, dessen Karriere einst gemeinsam mit Wilfried Schmickler im KAW begann. Ebenso mit von der Partie waren Mark Welte mit politischem Kabarett und das Kölner Duo „SakkoKolonia“, das Parodien, Couplets und Krätzjer präsentierte. Übrigens ist auch die promovierte Musikwissenschaftlerin Bettina Wagner, die neben ihrem Duett-Partner Theo Krumbach auf der Bühne stand, in Opladen geboren und aufgewachsen.

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