Wegen Wasserschaden Eltern protestieren gegen Auslagerung von Kita

Leverkusen · Wegen eines Wasserschadens sollen mehr als 60 Kinder aus der Oulustraße ein halbes Jahr lang nach Quettingen fahren.

 Nach einem Wasserschaden, musste die Kita an der Oulustraße teilweise geschlossen werden.

Nach einem Wasserschaden, musste die Kita an der Oulustraße teilweise geschlossen werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Bei den Eltern der Kita an der Oulustraße geht die Angst um. „Ich weiß nicht, wie es weitergeht. Diese Situation bedroht meinen Job“, sagt Marianne Heckmann, eine der Mütter. „Ich denke hin und her, aber bis jetzt habe ich noch keine Lösung gefunden.“

Am vergangenen Freitag hat die Stadt die Eltern der Kita angeschrieben und ihnen mitgeteilt, dass die Einrichtung wegen eines Wasserschadens teilweise geschlossen werden muss. Lediglich die Kinder in der U3-Gruppe können bleiben, sie sind im Neubau untergebracht. Für 60 bis 70 Kinder heißt es dagegen, vorübergehend Abschied zu nehmen aus ihrem gewohnten Umfeld. Sie sollen für voraussichtlich sechs Monate in einer Containeranlage an der Stralsunder Straße in Quettingen untergebracht werden. „Eine Auslagerungsmöglichkeit in der Nähe der Einrichtung besteht leider nicht“, teilte die Stadt den Eltern mit.

Diese stehen jetzt vor einem großen Problem. Denn die Fahrtzeit nach Quettingen sei für sie „eine unverhältnismäßige Mehrbelastung“, heißt es in einem Schreiben der Eltern an die Stadt. Egal, ob mit Auto, Bus oder Fahrrad – die Eltern rechnen für die Hin- und Rückfahrt mit Fahrtzeiten zwischen gut einer und drei Stunden. Für Eltern, die entweder berufstätig sind oder noch andere Kinder haben, sei dies nicht realisierbar.

Die Stadt hat den Eltern einen Bustransfer nach Quettingen angeboten. Allerdings müsse dabei ein Erziehungsberechtigter anwesend sein. Dies „führt zu keiner Zeitersparnis“, argumentieren die Eltern. Sie wünschen sich, dass die Kinder während der Busfahrt von Erzieherinnen betreut werden. Die Eltern machen der Stadt im Gegenzug Vorschläge, wie die nötige Sanierung der Kita an der Oulustraße stattdessen bewältigt werden könnte. Sie könnten sich unter anderem Container auf dem Gelände vorstellen. „Wir wollen keinen Ärger mit der Stadt, sondern wir wollen gemeinsam Lösungen finden“, sagt Heckmann. Das will auch die Stadt. Bei einem Elternabend am Dienstagabend kam es zu einem ersten Austausch, am kommenden Montag soll es ein weiteres Gespräch zwischen Elternrat und Schuldezernent Marc Adomat geben.

Bis jetzt gebe es allerdings noch keine Alternative  zu dem Bustransfer, sagt Fachbereichsleiterin Angela Hillen. „Wir suchen noch nach anderen Lösungen.“ Eltern könnten sich beispielsweise zusammentun, damit nicht für jedes Kind ein Erziehungsberechtigter mit Bus fahren müsse. „Solche kleinen Gruppen könnte man doch organisieren.“ Als Vorteil der Auslagerung sieht Hillen, dass die Kinder und ihre Erzieherinnen als Gruppe zusammenbleiben können.

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