Leverkusen Kirmes als Lehr-Veranstaltung

Leverkusen · Der Junggesellenklub J.G.K. Fidelio 1929 Bürrig feierte Kirmes – und rund 10 000 begeisterte Zuschauer machten mit, als sich der bunte Festzug mit Zachäus und Maikönigin gestern zu Stimmungsmusik durch den Ort schlängelte.

Leverkusen feiert den Sommerkarneval 2011
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Der Junggesellenklub J.G.K. Fidelio 1929 Bürrig feierte Kirmes — und rund 10 000 begeisterte Zuschauer machten mit, als sich der bunte Festzug mit Zachäus und Maikönigin gestern zu Stimmungsmusik durch den Ort schlängelte.

Wenn Blaskapellen mitten im Sommer Melodien wie "Viva Colonia" spielen und Straßen mit weiß-blauen Fahnen geschmückt sind, dann steht fest: Der Junggesellenklub J.G.K. Fidelio 1929 Bürrig feiert Kirmes.

Zu den Höhepunkten der dreitägigen Veranstaltung zählte der Umzug, der sich gestern fast zwei Stunden auf einer Länge von vier Kilometern durch den Ort schlängelte. Und der unter dem Motto "Wenn mir in Bürrig Kirmes fiere, do kann su mancher jet vun liere" (hochdeutsch: "Wenn wir in Bürrig Kirmes feiern, dann kann so mancher davon lernen") einen kräftigen Hauch Fastelovend durch den Ort wehen ließ. Wegen der Ferien hatten etliche Mitwirkende absagen müssen.

Vollzählig dabei war jedoch die Fidelio-Jugend, die den Festzug mit weiß-blauen Luftballons in der Hand anführte, der sich um kurz nach halb elf vor der katholischen Kirche Sankt Stephanus in Bewegung setzte. Vorneweg marschierte Zachäus Alexander Scherf, Maikönigin Carina Gerressen folgte hoch zu Ross. Viele tausend Besucher — Zugleiter Björn Schrick schätzte 10000 — bejubelten die Parade der gut gelaunten und bunt gekleideten Teilnehmer, die kräftig austeilten. Es gab Obst, aber auch Blumen und Schokolade und Spielsachen. Letzteres sehr zur Freude der Kinder, von denen sich etliche als Prinzessin oder Indianer verkleidet hatten.

"Da gibt es Suppengemüse"

Die Erwachsenen dachten da eher praktisch. "Guck mal, da gibt es Suppengemüse", wies Simon Petry seine Frau Marion auf den Lkw der "Feierabend"-Kleingärtner hin. Seit mehr als 30 Jahren sind die Gartenfreunde jetzt schon dabei, ihr Obst und Gemüse stammt aus dem eigenen Garten. Sie sahen aus wie Fliegenpilze und bezeichneten sich als "Glückspilze", die "Bürriger Hexen". Warum? "Weil wir in Bürrig wohnen", antworteten die Damen wie aus einem Mund. Für karnevalistische Atmosphäre sorgten auch die "Jecken Wiesdorfer", die sich als Zootiere verkleidet hatten.

Der 1. Bayer-Fan-Club führte eine knallrote Fahne mit sich, mit der die Fußballanhänger in Fankleidung stolz auf ihr 35-jähriges Bestehen aufmerksam machten. Den "neuen alten Feuerwehrhahn" setzte die Freiwillige Feuerwehr Bürrig auf einen riesigen Heuballen, während Männer mit Kölsch gefüllte Gläser an die Zuschauer verteilten. Als sämtliche Gruppen am noch amtierenden Hahnenkönig Hans-Peter Wege und seiner Gattin Petra vorbei spaziert waren, bestieg auch das Paar seine Kutsche und reihte sich ein — bis der ganze Trupp nach einer großen Runde wieder zum Ausgangspunkt und die Zuschauer mit ihren prall gefüllten Beuteln zufrieden nach Hause zurück kehrten.

(RP)
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