Herbstsynode in Leverkusen Kirchenkreis sucht neue Wege der Gemeindearbeit

Leverkusen · Bei der digitalen Herbstsynode ging es um Zukunftsfragen und den Umbau der Johanniskirche Manfort. Über Modalitäten für die Weihnachtsgottesdienste werden nun kleine Gruppen beraten.

 Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten rief die Synodalen auf, sich Gedanken über die Zukunft im Kirchenkreis zu machen.

Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten rief die Synodalen auf, sich Gedanken über die Zukunft im Kirchenkreis zu machen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Flexibilität und kreative Lösungen sind in der Kirche weiterhin gefragt. Angesichts der steigenden Infektionszahlen entschied man kurzfristig, die hybrid geplante Herbst-Synode des Evangelischen Kirchenkreises digital stattfinden zu lassen – vorsichtshalber. Insofern war die Zusammenkunft der Entsandten aus elf Gemeinden der fünf Kommunen Leverkusen, Leichlingen, Burscheid, Langenfeld und Monheim mehr Informations- als Diskussionsveranstaltung.

Was für die nächste Zukunft – sprich eine gemeinsame Linie für Heiligabend-Gottesdienste – entschieden werden muss, wird man in kleineren Gruppen abstimmen. Die Pandemie wirke als Transformationsbeschleuniger für begonnene Veränderungen in Kirche und Gesellschaft, stellte Bernd-Ekkehart Scholten fest, der seit Januar Superintendent des Kirchenkreises ist. Er sieht elementare Veränderungen auf die Kirche zukommen und zwar in allen Bereichen von Gemeindearbeit.

Nach der Pandemie werde man nicht einfach da weitermachen können, wo am 13. März 2020 der laufende Betrieb gestoppt wurde. Nach 18 Monaten habe sich viel verändert. Sei es beim Gottesdienstbesuch, in Gruppenangeboten, im Konfiunterricht, den Chören oder im Besuchsdienst, wo sich viele ältere Ehrenamtliche inzwischen verabschiedet hätten. „Es geht um Ehrlichkeit, Klärung und Klarheit“, ermunterte er die rund 100 Synodalen, sich der Frage nach Zukunftsgestaltung zu stellen.

Klarer waren die Informationen zum Sachstand Johanniskirche Manfort. Die Umwandlung der Kirche in eine fünfgruppige Kita verzögert sich, wie manches Bauvorhaben. Voraussichtlich werde der Betrieb 2023 aufgenommen werden können, ein Jahr später als geplant. 2022 soll dort aber die Diakonie-Station für Leichlingen, Burscheid und Schlebusch starten können. Die Planung für einen Neubau im vorderen Bereich des Manforter Kirchengeländes ist inzwischen so konkret, dass man eine Wirtschaftlichkeitsberechnung anstellen konnte. Ergebnis: sechsstellige jährliche Finanzierungskosten und damit zu teuer. Der Kirchenkreis hat sich deswegen von dem Vorhaben verabschiedet, dort einen Neubau für Aktivitäten des Diakonischen Werkes und des Jugendwerkes sowie Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen zu errichten. Derzeit sei man im Gespräch mit möglichen Investoren und Institutionen, die das Grundstück des Kirchenkreises nutzen wollten, so Scholten.

Bereits im Juni haben die Synodalen beschlossen, in 2022 ein „Schöpfungsjahr“ zu gestalten. Inzwischen sind schon mehrere Veranstaltungen, sowohl zentral als auch von einzelnen Gemeinden in Kooperation mit anderen Einrichtungen, in der Planung. Etwa eine Pilgerwanderung auf Obstwegen, Seminare zu Klimagerechtigkeit mit live-Schaltung zur Partnergemeinde in Tansania, Baumpflanzaktionen oder ein Reste-Kochabend unter dem Motto „Lebensmittel nutzen, nicht verschwenden.“

An die Adresse der Landes- und Bundesregierung hat die Synode appelliert, sich dafür einzusetzen, dass Corona-Impfstoffe allen Menschen zugänglich gemacht werden. Aus der Partnergemeinde in Tansania wisse man um die verheerende Situation in den Krankenhäusern beispielsweise in Afrika, sagt Scholten. Da habe der Kirchenkreis bereits die bislang fehlende Sauerstoff-Versorgung für Corona-Patienten finanziert.

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