Leverkusen Kirchen-Findbuch – fünf Archive in einem

Leverkusen · Monsignore Heinz-Peter Teller kann jetzt in kürzester Zeit nachschlagen, wer im 16. Jahrhundert seine Stelle als Stadtdechant besetzte. Das Findbuch, das über 2300 Hinweise auf historische Dokumente der zusammengeführten Archive der Gemeinden St.Elisabeth, St.Engelbert, Hl. Drei Könige, St.Michael und St.Remigius beinhaltet, wurde gestern im Pfarrheim St. Remigius vorgestellt.

 Reimund Haas, Heinz-Peter Teller, Tobias Dahl und Peter Weber vom LVR präsentierten einige Schätze aus dem zusammengeführten Archiv.

Reimund Haas, Heinz-Peter Teller, Tobias Dahl und Peter Weber vom LVR präsentierten einige Schätze aus dem zusammengeführten Archiv.

Foto: Miserius, Uwe

Im Zuge der kirchlichen Strukturierungsprozesse wurden die Gemeinde-Archive zu einem Mittelpunkt-Archiv zusammengeführt. Vier Monate dauerte die Arbeit an den historischen Dokumenten, von denen das älteste aus dem Jahr 1566 stammt und auf eine Schützenbruderschaft hinweist. Reimund Haas vom Generalvikariat Köln ist für alle rechtsrheinischen Archive verantwortlich. Mit dem Historiker Tobias Dahl hat er die Zusammenlegung organisiert. "Es ist ein besonderes Ereignis, weil es nicht nur ein Archiv ist, das wir hier vorfinden, sondern gleich fünf." In den im Keller des Pfarrheims gelagerten Kartons befänden sich vor allem Tauf- und Heiratsurkunden, aber auch Überlieferungen aus dem Ortsleben.

Damit die historischen Dokumente noch möglichst lange ihren guten Zustand behalten, werden sie in Mappen gelagert. Im Keller muss dafür eine Temperatur von 18 Grad Celsius und 55 Prozent Luftfeuchtigkeit eingehalten werden. Auch für Hobby-Historiker stehen die Dokumente bereit. Haas warnte das Pfarrbüro vor: "Da kommt bald bestimmt einiges an Kundschaft."

Teller freut sich über die neue Lektüre. "Ich bin froh, dass das Buch da ist", sagte er. Er habe schon darin gestöbert und sei auf Eintragungen gestoßen, die aus der napoleonischen Zeit stammen. "Da war nachzulesen, wie sich die Leverkusener über Napoleon lustig machten." Auch aus den USA seien bereits Anfragen gekommen.

(RP/rl)
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