Ende Mai 2013 ist Schluss — dann zieht sich Jutta Kirberg nach zehn Jahren als Betreiberin des Restaurants Schloss Morsbroich zurück. "Wir als Stadt finden es schade, dass es nicht mehr weitergeht — aber irgendwann endet alles Gute", sagte Kulturdezernent Marc Adomat bei der offiziellen Verkündung gestern. Der Grund seien aber nicht etwa Streitigkeiten zwischen Stadt und Pächter gewesen: "Wir möchten uns wieder stärker auf unser Kerngeschäft konzentrieren. Das nimmt uns so sehr in Anspruch, dass es schwierig wird, in das Restaurant den erforderlichen Input reinzubringen", erläuterte Jutta Kirberg, deren Unternehmen sich hauptsächlich dem Bereich Event-Catering widmet.

"Persönliche Handschrift wichtig"

Die Firma aus Bergisch Gladbach zählt zu den erfolgreichsten Caterern deutschlandweit. In den ersten Jahren nach der Gründung 1993 verwöhnten Kirberg und ihre Mitarbeiter Musiker wie die Rolling Stones und Santana auf ihren Tourneen. Mittlerweile ist das Unternehmen mehrfach ausgezeichnet worden, regelmäßige Kunden sind das Auswärtige Amt, die Staatskanzlei NRW und der WDR sowie Konzerne wie BMW und Allianz. Auch im Restaurant hatte der Erfolg nicht lange auf sich warten lassen: Zu den Auszeichnungen der Schloss-Gastronomie gehören eine Gault-Millau-Haube, drei Römerhelme und 1,5 Feinschmecker-Punkte, zudem war "die gute Stube der Stadt Leverkusen" 2010 und 2011 Sieger der Kölner "Tour de Menu".

"Kirberg hat das Restaurant auf ein sehr gutes und hohes Niveau gebracht, und die Zusammenarbeit hat immer gut geklappt", lobte Marc Adomat. Ziel sei es nun freilich, einen Pächter zu finden, der die Gastronomie auf einem ähnlich hohen Niveau betreibe. "Was wir auf keinen Fall wollen, ist eine Kette, bei der wir nicht wissen, mit wem wir es zu tun haben", unterstrich der Kulturdezernent. Für Jutta Kirberg ist vor allem eine persönliche Handschrift wichtig, "das Haus braucht aber auch jemanden, der eine Verbindung zu den Gästen herstellt und sich um sie kümmert". Zwar würden gute Gastronomen nicht auf Bäumen wachsen, "aber wir sind optimistisch, dass wir jemanden finden, der den entsprechenden Elan mitbringt", betonte Kulturdezernent Adomat. Beste Grundvoraussetzungen und das gute Renommee seien vorhanden, "und daran kann man anknüpfen", bekräftigte auch Jutta Kirberg. Die Stellenausschreibung für einen neuen Betreiber wird laut Adomat derzeit vorbereitet, in ein paar Wochen wird sie veröffentlicht .