Kinderfeuerwehr Rheindorf Kinder zeigen, wie eine Rettungsgasse funktioniert

Wenn die Erwachsenen nicht richtig verstehen, wie es geht, dann müssen halt die Kinder eingreifen. Auf dem Sommerfest der Freiwiligen Feuerwehr Rheindorf führten kleine Brandbekämpfer in spe Eltern und Schaulustigen vor Augen, wie eine Rettungsgasse richtig funktioniert.

 Da können viele Erwachsene noch was lernen: Die Löschzwerge in Rheindorf wissen, wie man den Rettungskräften Platz macht.

Da können viele Erwachsene noch was lernen: Die Löschzwerge in Rheindorf wissen, wie man den Rettungskräften Platz macht.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit kleinen Feuerwehrautos, einigen Bobbycars und einem Unfall veranschaulichten die rund 20 Kinder der Kinderfeuerwehr Leverkusen, dass eine Rettungsgasse in der Tat kinderleicht ist. „Wir kannten und konnten das schon“, bemerkte auch Giovanni kurz vor seinem Auftritt. Und das, obwohl der Achtjährige erst seit einem halben Jahr dabei ist.

Das Thema beschäftigt die „großen“ Feuerwehrmänner bei nahezu jeder Ausfahrt. In 90 Prozent der Fälle, sagt Sven Daum, gebe es hiermit ein Problem – „auch innerstädtisch“, ergänzt der Leiter der Kinderfeuerwehr. Zugführer Andreas Jansen relativiert das Ganze: es gebe positive und negative Beispiele. Dennoch seien Autofahrer immer öfter mit der Bildung einer Rettungsgasse überfordert. Natürlich komme es da auch schon mal vor, dass die Männer und Frauen in der Führerkabine mächtig fluchen. „Auch für den Fahrer einer Alarmfahrt ist das schließlich eine Stresssituation“, betont Jansen. Doch selbst, wenn die Mannschaft gut am Einsatzort ankommt, können dort unangenehme Überraschungen warten: mit dem Handy filmende Gaffer. Die behinderten oft die Arbeit der Freiwilligen.

Giovanni ist im Spiel der Kinder ein genau solcher. Für ihn ist klar, dass er den Anweisungen seiner Kollegen folgt – das Handy wegpackt und schnell beiseite tritt. Ein Freund hatte ihn überredet, doch einmal mitzukommen. Seitdem ist der Achtjährige Feuer und Flamme. 20 Kinder von sechs bis zehn Jahren sind in der Kinderfeuerwehr aktiv. Sie alle sind schon jetzt besser ausgebildet als so mancher Erwachsener. „Wenn die Eltern zu Hause umkippen, wissen unsere Kinder genau, was zu tun ist“, sagt Chef Daum. Erste Hilfe sei für die Jungen und Mädchen kein Problem.

Platz gibt es in der Kinderfeuerwehr übrigens keinen mehr. Allerdings laufen die Planungen, eine zweite Gruppe zu eröffnen. Laut Daum sei das aber erst in eineinhalb Jahren so richtig spruchreif.

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