Leverkusen Kesselhaus: Investor und Denkmalbehörde sind einig

Leverkusen · Endlich haben Investor und Denkmalbehörde geeinigt in dem Gerangel um den Umbau und die Neunutzung des ehemaligen Kesselhauses auf dem Gelände der Neuen Bahnstadt eine Übereinkunft gefunden. Nun scheint die Zukunft des dritten dortigen denkmalgeschützten Gebäudes - nach Magazin und Wasserturm - gesichert. "Wir haben uns mit der Oberen Denkmalbehörde geeinigt", bestätigt der Kölner Architekt Bernd Oxen, der das Kesselhaus im Auftrag eines Kölner Investors umbauen soll. Fünf Millionen Euro werden dort investiert. Ursprünglich gab es für das Kesselhaus einmal Pläne für eine Kletterhalle.

 Wenn alles gut läuft, wird das alte denkmalgeschützte Kesselhaus ab dem kommenden Jahr umgebaut. Entstehen soll unter anderem Gastronomie.

Wenn alles gut läuft, wird das alte denkmalgeschützte Kesselhaus ab dem kommenden Jahr umgebaut. Entstehen soll unter anderem Gastronomie.

Foto: UM

Das Landschaftsverband (LVR)-Amt für Denkmalpflege hatte im Herbst vergangenen Jahres betont, das Kesselhaus müsse in jedem Fall Denkmalbleiben. Eine der größten damals noch offenen Fragen war die der Kessel im Gebäude. Der Architekt wollte einen Kessel zugunsten eines Treppenhauses entfernen. Der LVR sah und sieht den Kessel aber als schützenswert an. "Wir sagen nicht, dass der Kessel in Gänze erhalten bleiben muss, es würde reichen, wenn zumindest eine dreiseitige Hülle bliebe. Dort hinein passt auch ein Treppenhaus oder ein Aufzug oder vielleicht auch beides. Das haben wir dem Architekten auch so vorgeschlagen", sagte damals die zuständige LVR-Mitarbeiterin. Nun gibt's diese Einigung:

Die neuen Pläne sehen vor, zwei der drei alten Kessel zu erhalten und auch zeitweise zugänglich und begehbar zu machen, erläutert Oxen.

Auch Balkone dürfen nicht angebaut werden, was ursprünglich geplant war. Stattdessen gibt es Loggias, quasi nach innen liegende Balkone, die die Fassade auflockern. "Dass nichts vorsteht war der Denkmalbehörde wichtig", betont der Architekt im Gespräch mit unserer Zeitung. Nun gebe es keine Widersprüche mehr. Das Volumen verändere sich nur geringfügig, auch ein Anbau kann entstehen, ergänzt Oxen.

"Wir wollen auf jeden Fall versuchen, Gastronomie dort hinein zubekommen", berichtet der Kölner Architekt. In dem offenen Raum wären die Kessel, die keine Funktion mehr erfüllen, immer zu sehen. Ebenso von dem geplanten gläserner Aufzug, der bis in die sechs Etagen führt, wären die Kessel immer zu sehen. "Auch von oben", sagt der Architekt. In den oben entstehenden Zwischengeschossen sind Büroräume, Praxen und vielleicht einzelne Wohnungen vorgesehen. Interessenten gäbe es bereits.

Fast zwei Jahre hat der Abstimmungsprozess mit der Denkmalbehörde gedauert, nun geht es um die Feinabstimmung und die Zusicherung der entsprechenden Gremien, bis endlich ein Bauantrag gestellt werden kann. "Wenn alles glatt läuft, können wir nächstes Jahr mit dem Umbau beginnen", sagt Bernd Oxen.

(RP)
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