Bürrig Keine HCB-Verbrennung in Bürrig

Bürrig · Die Bürriger und auch sonst die Leverkusener Einwohner werden gestern aufgeatmet haben, als in den Medien und bei RP Online die Nachricht des Tages lief: NRW-Minister Eckhard Uhlenberg wird den Transport von hochgiftigem HCB-Abfall quer durch Nordrhein-Westfalen verbieten.

Ein entsprechendes Rechtsgutachten liegt vor (Bericht auf der Politikseite). Die australische Firma Orica wollte insgesamt 22.000 Tonnen nach Deutschland bringen, 4500 davon zur Bürriger Anlage.

Joachim Beyer, Leiter der BIS-Verbrennungsanlage, reagierte gelassen auf die Nachricht. Die HCB-Abfälle wären über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren verbrannt worden. Die angekündigte Menge hätte deutlich unter einem Prozent der Menge gelegen, die in der Bürriger Anlage pro Jahr insgesamt beseitigt wird. "Unsere Jahresleistung liegt bei 270.000 Tonnen. Momentan sind wir zu 94 Prozent ausgelastet", erklärte Beyer gestern im RP-Telefonat.

Beyer freute sich in einem Punkt besonders über Minister Uhlenberg: Dass er die Leistung und den hohen Technikstand auch der Bürriger Anlage grundsätzlich anerkannt habe. Hauptkunden der Sondermüll-Verbrennungsanlage sind weiter die Bayer-Chemieparks. Sie liefern 75 Prozent des Materials an. Weitere 19 Prozent kommen von anderen Kunden in NRW: Nur sechs Prozent des Abfalls kämen aus weiteren EU-Ländern, speziell aus den Niederlanden, so Beyer. Aus Übersee gelangten dagegen etwa 2006 nur knapp 50 Tonnen nach Bürrig: Das waren vor allem Bayer-Rückstände aus Kolumbien.

(RP)
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