Opladen Kein Raucherclub Opladen

Opladen · Die Experten des Ordnungsamtes haben Bedenken gegen einen einheitlichen Raucherclub für die Opladener Neustadt. Die Wirte von Raucher- wie Nichtraucherlokalen hatten keine Startprobleme. Einige Wirte warten ab.

Einen vereinigten Raucherclub für die Opladener Neustadt, wie ihn einige Wirte bereits diskutiert haben, wird es nicht geben. "Das geht nicht", betonte gestern Klaus Eitner vom Ordnungsamt auf Anfrage der Rheinischen Post. Wichtig sei, dass die Behörden einen Ansprechpartner für jedes Lokal haben. "Das wäre der Vorsitzende des Raucherclubs, im Normalfall der Wirt. Ein Club für mehrere Gaststätten kommt deshalb aus unserer Sicht nicht in Frage", sagte Eitner. Große Mengen von Mitgliedsausweisen in den Geldbörsen von Kneipenbummlern werden darum in Zukunft wohl die Regel sein. Denkbar als Gegenmaßnahme wäre wohl nur ein einheitlicher Ausweis, ähnlich des Führerscheins, auf dem dann die Mitgliedschaft in den verschiedenen Raucherclubs der Neustadt eingetragen werden kann.

Einmaliger Beitrag: 1 Euro

Im Szene-Lokal "Bizarre" (ehemals "Mickens") wurden an Tag 1 der neuen Regelung zum Nichtraucherschutz fleißig Mitgliedsanträge unterzeichnet. Denn damit seine Gäste weiter qualmen können, hat Betreiber Martin Mansi einen Raucherclub gegründet. Als Beitrag wird einmalig ein Euro erhoben. "Das Geld aus der Clubkasse wird in irgendeiner Weise aber wieder an die Kunden zurückfließen. Bereichern möchte ich mich daran nicht", betont der Wirt.

Ein Schild am Eingang und die Abbildung einer stilisierten Zigarette weisen auf den Club hin. "Zutritt nur für Mitglieder", steht an der Türe zu lesen. Für Gäste ab 18 Jahren sei der Beitritt jedoch jederzeit möglich. Minderjährige und Club-Verweigerer haben nun keinen Zutritt mehr. Alle anderen erhalten nach Unterschrift unter die Beitrittserklärung und Angabe von Name, Adresse und Geburtsdatum eine kleine Karte als Mitgliedsausweis. "Bei den Gästen kommt das gut an. Eine Rockkneipe, in der nicht mehr geraucht werden darf, wäre für mich auch schwer vorstellbar gewesen", sagt Mansi.

Problemlos war der Start in die neue Regelung auch für Andreas Jüdt. Allerdings will der Wirt des "Stilbruch" das Wochenende abwarten. In seinem Lokal darf künftig nicht mehr geraucht werden. "Beschwert hat sich keiner, aber es waren an diesem Tag auch nicht viele Gäste da. Die Raucher unter ihnen haben das Verbot klaglos hingenommen und sind zum Rauchen vor die Türe gegangen", berichtet Jüdt.

Andere Lokale in der Opladener Neustadt sollen angeblich noch nicht auf die neue Gesetzgebung reagiert haben. Sie warten dem Vernehmen nach auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, das wohl noch in diesem Monat ein Urteil zum Nichtraucherschutzgesetz verkünden wird.

(RP)
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