Bergisch Neukirchen Kehrmaschinen kaputt - Anwohner sind verärgert

Bergisch Neukirchen · Seit zwei Wochen wurde die Straße Zum Claashäuschen nicht gereinigt. Anwohner Rolf Schumacher greift jetzt selbst zum Besen.

 Anwohner Rolf Schumacher hat selbst zum Besen gegriffen und ein Stück der Straße gefegt.

Anwohner Rolf Schumacher hat selbst zum Besen gegriffen und ein Stück der Straße gefegt.

Foto: UM

Am frühen Mittwochmorgen hatte Rolf Schumacher auf die Kehrmaschine gewartet. Endlich sollten die letzten Überbleibsel von Orkan Friederike von der Straße gefegt werden. Doch der 68-Jährige wartete vergeblich. Es kam keine Maschine, um die Straße Zum Claashäuschen in Bergisch Neukirchen zu reinigen.

Schon den zweiten Mittwoch in Folge habe der Service ausgesetzt, berichtete Schumacher unserer Redaktion. Also griff der Rentner zum Telefon und rief bei der Straßenreinigung der Technischen Betriebe der Stadt an.

Auf seine Frage, warum zum zweiten Mal kein Reinigungsfahrzeug gekommen sei, bekommt Schumacher eine Antwort, die ihn ratlos und verärgert zurücklässt: Die Stadt habe derzeit keine Kehrmaschine. Außerdem seien die Mitarbeiter der Straßenreinigung momentan damit beschäftigt, Schneeschilder an Winterfahrzeugen anzubringen. Darum falle der Kehrdienst diese Woche noch einmal aus.

"Ich sehe das als Betrug an", sagt Schumacher sauer. Vergangenen Donnerstag war Orkan Friederike über das Rheinland gefegt und hatte auch in Leverkusen für etliche Schäden gesorgt. Auch die Straße Zum Claashäuschen ist nach Aussage Schumachers überhäuft gewesen mit abgebrochenen Ästen und Laub.

"Ich habe eigentlich kein Problem damit, in solch extremen Fällen anzupacken und selbst die Straße zu fegen", sagt der Rentner. "Aber wofür zahle ich denn Gebühren, wenn es offensichtlich keinen Kehrdienst mehr gibt?" Jährlich werden für den Rentner mehr als 200 Euro für die Straßenreinigung durch die Technischen Betriebe fällig. Worüber sich der Bergisch-Neukirchener aber noch mehr ärgert, ist die Art und Weise der Antwort, die er von den Mitarbeitern der Straßenreinigung bekommen habe: kurz angebunden und pampig.

Tatsächlich seien derzeit mehrere Kehrmaschinen in Reparatur, bestätigt Julia Trick, Sprecherin der Stadt. Man warte noch auf die Ersatzteile, die von einem Lieferanten kommen sollen. Wie lange die Reparatur dauern wird und wann die Kehrmaschinen wieder fahren, sei noch unklar. So schnell wie möglich wollen die Mitarbeiter der Straßenreinigung ihre Touren wieder im normalen Turnus aufnehmen. Bis dahin blieben einige Straßen ungekehrt. Am Ende hat Rolf Schumacher dann selbst zum Besen gegriffen und die 85 Meter entlang seines Grundstücks gekehrt, für die er bezahlt.

(veke)
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