Straßenkarneval in Leverkusen Karnevalisten fordern klare Regeln von der Politik

Leverkusen · BDK-Regionalpräsident Uwe Krause sieht Widersprüche bei den behördlichen Vorgaben. Kommunen sollen „Werkzeuge für sicheres Feiern“ an die Hand bekommen.

 Regionalpräsident  Uwe Krause hat ein klares Anliegen.

Regionalpräsident  Uwe Krause hat ein klares Anliegen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Fünf Wochen vor Weiberfastnacht haben die Regionalpräsidenten des Bund Deutscher Karneval (BDK) auf die unklaren Vorgaben aus der Politik für die Karnevalszeit aufmerksam gemacht. Im Rahmen eines Treffens mit Vertretern der NRW-Landesregierung  wurde bekannt, dass die aktuell geltenden Corona-Regeln wohl auch in der zweiten Hälfte der Session nicht verschärft werden. „Entgegen der Omikron-Vorhersagen der Politik von vor Weihnachten nehmen die Menschen aktuell wahr, dass Karneval in Kneipen oder im Rahmen von Saalveranstaltungen nach wie vor stattfinden darf und längst stattfindet”, beklagt BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess. „Die einzigen, die auf Wunsch der Politik freiwillig abgesagt haben, sind die ehrenamtlich agierenden Karnevalsvereine. Nun wissen wir immer noch nicht, ob die versprochenen finanziellen Hilfen von Bund und Land wirklich kommen und erleben gleichzeitig, wie kommerzielle Veranstalter in die entstandenen Lücken stoßen. Der Schaden für das Brauchtum ist maximal, während das Pandemiegeschehen durch unsere freiwilligen Absagen von Sitzungen praktisch nicht beeinflusst wird.”

 Eine  widersprüchliche Situation sei auch für den Straßen- und Kneipenkarneval Ende Februar zu erwarten. „Zum einen werden Veranstaltungen mit Zuschauern, die unter 2G-Plus-Bedingungen durchgeführt werden könnten, derzeit nicht genehmigt, während sich zum anderen Tausende von Jecken unkontrolliert an den Feierhotspots treffen und selbstverständlich auch in die geöffneten Kneipen strömen werden”, erklärt Uwe Krause Regionalpräsident Leverkusen–Rhein-Wupper. „Und am Ende wird ‚der Karneval‘ in der öffentlichen Wahrnehmung erneut zum Corona-Treiber erklärt, obwohl die Menschen nur alle das tun, was gesetzlich erlaubt ist. Deswegen weisen wir frühzeitig auf diesen Widerspruch hin. Noch haben Bund und Land Zeit, den Kommunen die Werkszeuge für sicheres Feiern an die Hand zu geben.”

Ende Januar sei nun zu erkennen, dass sich zwar die Inzidenzen erhöhen, die Hospitalisierung aber stabil bleibt. Corona-Regeln würden  offenbar nicht verschärft. „Das muss bei den Menschen so ankommen, dass der freiwillige Verzicht auf Karnevalsveranstaltungen nicht mehr nötig ist”, fürchtet  Krause. „Daher kann man es niemandem verdenken, sich unter Beachtung der aktuellen Corona-Regeln im Kostüm zu treffen und zu feiern, wenn es ohne Kostüm ja auch erlaubt ist.“

Der organisierte Karneval werde das weiterhin mit Augenmaß und nur bei kleinen Formaten tun, er sei sich  der Verantwortung bewusst. „Aber ohne klare Vorgaben wird der einzelne Jeck dort feiern, wo es möglich ist”, sagt Krause.

(bu)
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