Leverkusen Ufo-Usurpator Buchhorn landet unsanft

Da halfen keine Blümchen oder Wurstpräsente und schon gar nicht die Redekunst: Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn ist seinen Job los – zumindest bis Aschermittwoch. Leverkusens Stadtchef wurde an Altweiber von Prinz Udo I. mit Hilfe einer Feuerwehr-Drehleiter aus seinem Rathaus-Ufo über dem Einkaufstempel entfernt.

Rathaussturm: Prinz Udo beamt sich zum Oberbürgermeister
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Rathaussturm: Prinz Udo beamt sich zum Oberbürgermeister

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Da halfen keine Blümchen oder Wurstpräsente und schon gar nicht die Redekunst: Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn ist seinen Job los — zumindest bis Aschermittwoch. Leverkusens Stadtchef wurde an Altweiber von Prinz Udo I. mit Hilfe einer Feuerwehr-Drehleiter aus seinem Rathaus-Ufo über dem Einkaufstempel entfernt.

Jetzt ist es amtlich: Das Rathaus über dem Wiesdorfer ECE-Einkaufstempel ist tatsächlich ein Ufo. Der Volksmund, der dem kreisrunden Gebäudeaufsatz von seiner Eröffnung an ja schon die außerirdische Bezeichnung verpasst hatte, hat Recht. Und genau dieser Volksmund stand an Weiberfastnacht vor Verblüffung weit offen, als sich die Bewohner des Rathaus-Ufos der Öffentlichkeit zum ersten Mal von ihrer wahren Seite zeigten.

Die ersten Beobachter wurden schon stutzig, als aus den Lautsprechern plötzlich die Musik zur TV-Serie "Raumpatrouille Orion" ertönte. Dann stand plötzlich tatsächlich eine ausgewachsene Raumschiff-Crew auf dem Rathaus-(Park)-Deck: Mr. Spock (Bürgermeister Friedrich Busch), Lieutenant Uhura (Bürgermeisterin Eva Lux), Navigator Mr. Zulu (Baudezernent Wolfgang Mues) — und über allem thronte Captain Kirk alias Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn am Steuerknüppel.

Marsianer von der Sparkasse

Die Buchhorn-Bande — im vergangenen Jahr noch als Piraten unterwegs — versuchte diesmal, als Raumfahrer (also gewissermaßen aus der Luft) den jecken Planeten Wiesdorf zu kapern und hatte sich als Verstärkung sogar noch drei waschechte Marsmännchen gesichert, die allerdings verblüffende Ähnlichkeit mit den Sparkassenvorständen Herpolsheimer, Grawe und Grunwald aufwiesen.

Diese Ufo-Usurpatoren wollten die Leverkusener Jecken um Prinz Udo I. doch tatsächlich nach Hause schicken. Buchhorn ließ daran jedenfalls keinen Zweifel aufkommen, als er sagte: "Ihr könnt hier nicht fröhlich zusammenstehen, ihr solltet jetzt schnell auseinander gehen. Der Platz dort unten wird meine Bastion, als Basis für meine Raumstation. Von dort startet täglich, wie bald jeder weiß, die Oberbürgermeister-Enterprise." Ganz schön abgehoben. Das fand im übrigen auch Prinz Udo, der kurz entschlossen entgegnete: "Da oben im Weltraum ist die Luft wohl was dünner, da wird man wohl schnell ein fliegender Spinner."

Den holte der Prinz dann nach einem hitzigen Rededuell in Reimform aber schnell von seiner Rathaus-(Galerie)-Wolke herunter, und zwar mit Hife eines Drehleiterkorbes, in dem die Feuerwehr zunächst den Prinzen aufs Raumschiff-Deck und dann mitsamt dem geschlagenen Oberbürgermeister hinunter auf den Rathausplatz bugsierte. Eine unsanfte Landung, die allerdings durch Saxophon-Soli von Udo I. abgemildert wurde.

Es war ein schöner und stilvoller Rathaus-Sturm, den die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Festausschuss Leverkusener Karneval vor dem Rathaus-Ufo auf die Beine gestellt hatte. Alles funktionierte reibungslos — wie am vorvergangenen Sonntag, als an dem neuen Ort bereits geprobt worden war. Für die Zuschauer war's ein stimmungsvolles Spektakel, und für die Beteiligten ein großer Spaß.

Den hatte übrigens auch der entthronte Raumschiff-Commander Buchhorn, der — erst einmal auf dem Boden der närrischen Tatsachen gelandet — fröhlich in die Runde winkte und dann im Festzelt verschwand. Dort muss er jetzt wohl bis Aschermittwoch leben und kann über die Worte von FLK-Präsident Uwe Krause nachdenken, der Buchhorns Bande gestern schon zu Beginn prophezeiht hatte: "Wir finden euch nicht nur überall, wir kriegen euch auch überall." Wie wahr.

(RP)
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