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Leverkusen Schlebusch — Paradies für Narren

Ein bisschen Frost und Schnee – das konnte die Schlebuscher Jecken nicht schrecken. 1300 Teilnehmer verteilten sich beim Schull- un Veedelszoch auf 40 Gruppen und schütteten gute Laune und Kamelle über dem Stadtteil aus.

Veedelszoch in Schlebusch 2010
45 Bilder

Veedelszoch in Schlebusch 2010

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Ein bisschen Frost und Schnee — das konnte die Schlebuscher Jecken nicht schrecken. 1300 Teilnehmer verteilten sich beim Schull- un Veedelszoch auf 40 Gruppen und schütteten gute Laune und Kamelle über dem Stadtteil aus.

Wenn in Schlebusch die jecke Zeit angebrochen ist, dann werden auch in Hannover die Narren von der Leine gelassen. "Dieses Jahr gehen wir zu Fuß mit, nächstes Jahr fahren wir auf einem Wagen, und irgendwann stellen wir hier den Elferrat", verriet ein Mitglied der "Horster Kugelblitze", das entweder gut im Übertreiben oder noch besser im Unterwandern ist. Gelotst wurden der Kegelklub von Gerhard Breuer an die Dhünn. Ehemals Vorsitzender der Loreley-Sänger, wohnt er nun in Hannover. "Ich", begründete Breuer das Niedersachsen-Schlebusch-Austauschprogramm, "muss ihnen ja zeigen, wie gut wir hier feiern."

Einen besseren Anlass als den Schull- und Veedelszoch gibt es für ein solches Vorhaben wohl kaum. Rund 1300 Teilnehmer verteilten sich diesmal auf 40 Gruppen, um trotz ein wenig Schnee und Frost Kamelle und gute Laune über dem Stadtteil auszuschütten. In der Spitzengruppe des Umzugs gab der Wagen der KG Grün-Weiß — mit Baum, Schlange, Adam, Eva und jede Menge knallroter, verführerischer Äpfel — das Motto vor: "Vun Adam un Eva bes hück, fiere en Schliebesch jecke Lück".

Steine für die Jezelin-Arena

Die Themen-Palette im Narren-Paradies war breit: Während sich die fast 60 Abgesandten der Grundschule Morsbroicher Straße — in Gestalt überschäumender Spaghetti-Töpfe — über ihre neue Schulküche freuten, fehlt dagegen weiterhin ein wichtiger Unterrichtsraum an der Gezelin-Schule. Obwohl die schon über 100 Jahre alt ist, war immer noch keine Zeit, eine Turnhalle zu bauen. Also verwandelten sich Erwachsene und Kinder in Mauerstücke, die zusammengesetzt die "Jezelin-Arena" ergaben. Schade nur, dass am Aschermittwoch der Sportunterricht schon wieder vorbei ist.

Beim SSV Alkenrath oder der Jugend des SV Schlebusch, der schon mal in Richtung WM in Südafrika grüßte, sowie der TG Leverkusen, deren Mitglieder als XXL-Tennisbälle durch die Straßen wandelten, ging es sportlich zu, und die "Jecken Schützen" feierten im Wupsibus-Nachbau ihr zwei mal elftes Jubiläum. Auch allerhand Tiere reihten sich im Zug ein: etwa der Streichelzoo der KG Bullenwiese (der hatte die Abfahrt der Arche Noah verpennt, weil ja jeder Jeck zum Umzug rennt). Oder der Schwarm der KG Klinikum, deren Präsidentin Käthe Steinke diesmal nicht als Mariechen durch die Luft, sondern wie ihre gesamte Gesellschaft als Biene durch Schlebusch flog.

Angesichts der Temperaturen war es wenig verwunderlich, dass sich eine große Eisbär-Familie nach Schlebusch verlief. Unter den (natürlich unechten) Pelzen steckte das Naturgut Ophoven, das Karnevals-Premiere feierte. Wie es sich für eine naturnahe Einrichtung gehört, bestand das Wurfmaterial aus fair gehandelten Süßigkeiten, ökologischem Apfelsaft, unbedenklichem Waschmittel und Recyclingorden. "Wir haben uns gedacht", sagte Naturgut-Leiter Hans-Martin Kochanek: "Klimaschutz geht überall, also auch im Karneval." Das klang fast schon wie ein passendes Motto für die nächste Session.

(RP)
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