Leverkusen Jeck - jecker - Schwadbud

Leverkusen · Frost bis ins Mark? Ja. Thermostrumpfhose?Aber Ja. Trotzdem gute Stimmung? Sowas von. Bützjer? Satt. Was war gestern los? RP-Schwadbud.

Altweiber in Leverkusen: Die RP-Schwadbud 2018
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Altweiber in Leverkusen - die RP-Schwadbud 2018

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Foto: Anja Wollschlaeger

In diesem Text geht es um Erotik. Um Europa. Und um Euphorie. Wie das zusammenhängt, lässt sich mit einem Wort beschreiben: RP-Schwadbud. Aber fangen wir mal vorne an - oder besser hinten. Denn zum Schluss kamen zur jecken Fußgängerzonensause der Rheinischen Post Kerle auf die Bühne - dagegen können die Chippendales und andere Waschbrettbäuche einpacken. Männer in cremeweißem Ornat, Männer mit leichtem bis mittelleichtem Bauchansatz, mit Haltung und Hüften. Kurzum: Den famos-furiosen Schlusspunkt voll fast knisternder Erotik setzte die Prinzengarde Opladen, auch bekannt als Zitronenfunken.

Und jeder von ihnen könnte sich noch den Zweitnamen Elvis zulegen. Denn gestern ließen die Herren die Hüften kreisen, dass hunderte Schwadbud-Gäste und vor allem Gästinnen vor Vergnügen johlten, applaudierten, Zugabe verlangten. Kommandant Uwe Kunert machte sich einen Jux daraus, die Techniker an der Musik - es spielte die bewährt-beliebte Band "Halbe Lunge" - die Musik-CDs für die einstudierten Tänze wechseln zu lassen. Und zu wechseln gab es viel, denn die Herren samt Mariechen Nelly Schminkel hatten Verstärkung mitgebracht: die Tanzgarde "Jeck op Danze" der Fidelio Manfort. Da kam Kunert selbst aus der Puste und fragte: "Wollen wir nicht mal ein bisschen Blech verteilen?"

Gutes Stichwort. Denn Blech, also Orden, hatten alle Bühnengäste mitgebracht: Den Ersten verteilte Hermann-Josef Bothmann, Vorsitzender der Närrischen Kolpingsfamilie an RP-Redaktionsleiter und Schwadbud-Moderator Bernd Bussang quasi noch vor Beginn. Das Hitdorfer Dreigestirn legte nach und die Hitdorfer Abordnung noch den berühmt-berüchtigten Piratentanz hinterher. Zu dem lud Josef Landwehr, Chef der Hetdörper Mädche un Junge, gleich die Tollitäten Prinz Matze I. (Leverkusen) und Prinz Michael III. (Leichlingen) ein.

Letzterer hatte ebenso wie das Dreigestirn und später Prinz Gaby I. aus Lützebömmel ein Lied im Gepäck (und eine Thermostrumpfhose an). Die ersten Jecken schunkelten sich da schon den Frost aus den Gliedern. Matze I. sang nicht, ließ zum Auf- und Abmarsch lieber den Bayer Spielmannszug musizieren und die Prinzengarde Leverkusen staats aussehen.

Währenddessen zeichnete sich eine grün-schwarze Karnevals-Koalition ab: Roswitha Arnold (Grüne) alias Miss Piggy kam mit Thomas Eimermacher (CDU) alias Kermit. Der hatte sich fürs Froschkostüm eine Jacke der Grünen ausgeliehen... Apropos Kostüme: Angela war aus Turin (Italien) angereist. "Sowas Schönes gibt es bei uns nicht", merkte sie auf Englisch an. Von den närrischen Reden hat sie nix verstanden, aber die Stimmung, die sog sie - da wären wir bei Europa und der Euphorie - auf. Denn die vermittelten die großen und kleinen Tanztruppen der Altstadt-, Neustadt und Roten Funken mit teils akrobatischen Spitzenleistungen, Witz und Charme.

Horst Thoren von der RP-Chefredaktion aus Düsseldorf verteilte unter den Neustadt-Tänzerinnen "Air-Berlin-Herzen, die habe ich ersteigert", sagte er. Kommandant Michael Leesmann konterte: "Das hat was - unsere Marie arbeitet bei der Konkurrenz mit dem Kranich."

(RP)
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