Leverkusen Bayer-Männerchor ganz jeck

Leverkusen · Zugegeben, das erste karnevalistische Mitsingkonzert bei Norhausen in Rheindorf war nicht das, was das Publikum bislang vom Männerchor Bayer Leverkusen gewohnt war. Entsprechend groß war anfangs die Skepsis. Sogar vom "sozialen Abstieg" war die Rede gewesen, weil der Chor zu diesem Zweck das Erholungshaus verlassen hatte. Vier Stunden später war die Begeisterung groß und mehrere hundert Menschen im ausverkauften Haus waren selig. Dass singen glücklich macht, ist hinlänglich bekannt.

 Da stimmte die Stimmung: Beim Mitsingkonzert wurden unter anderem Stücke von Karl Berbuer, Höhner und den Bläck Fööss gesungen.

Da stimmte die Stimmung: Beim Mitsingkonzert wurden unter anderem Stücke von Karl Berbuer, Höhner und den Bläck Fööss gesungen.

Foto: Matzerath

"Mer fiere Fastelovend" sangen 60 kostümierte Männer beim Einzug in den Saal. Unter Leitung von Ulrich Jung starteten sie, begleitet durch die "Vereinigte Jägerkapelle Straberg", zu einem kurzen musikalischen Spaziergang durch Köln. Danach verteilten sich die Sänger im Saal und der eigentliche Mitsingabend begann. Nur der Dirigent sowie die Moderatoren Klaus Hilger und Erich Werheit blieben auf der Bühne. Im Erholungshaus sei es bequemer, erklärte Else Jüngel aus Quettingen. Bei Norhausen habe man den Vorteil, am Tisch sitzen und trinken zu können, sagte ihre Zwillingsschwester Lotte. Alle Gäste schunkelten im Takt und stimmten ein zu den Liedern von Karl Berbuer, Höhner, Bläck Fööss, Räuber oder Marie-Luise Nikuta. Dank ausliegender Liedhefte gab es keine Probleme. Die Büttenrede von "Weltenbummler" Gerd Rück, Vorführungen des Tanzcorps "Die Schlebuscher" und Musik der Band "Viertakter" aus Bergisch Gladbach sorgten für weitere Abwechslung an diesem urigen Fastelovendsovend.

Zum Gelingen trugen auch der Kleine Chor samt Harald Jüngst und die Solisten Klaus Grüne und Peter Hofmann aus den eigenen Reihen bei. Noch dazu gab es eine Runde Freibier. Insgesamt sechs Pittermännchen spendierten die Sänger ihren Zuhörern innerhalb eines Werbeblocks, als einige Sänger mit dem "Kölsch-Lied" und dem Slogan "Männerchor Bayer Leverkusen - der klingt richtig gut" um Nachwuchs warben. "Mer künnte üch jot jebruche", sagten die Moderatoren.

Der Chor sucht nach wie vor Verstärkung. Das letzte Karnevalskonzert im Erholungshaus hatte ein Loch in der Kasse des Männerchores gerissen, weil Karneval dort ansonsten Tabu ist und der Saal aufwändig dekoriert werden musste. "Das konnten wir uns nicht mehr leisten", sagte Vorstandsmitglied Rainer Machoy. "Unser Saal ist ganz auf Karneval eingerichtet", so Inhaber Hagen Norhausen, der noch dazu auf Saalmiete verzichtete. Es sieht so aus, als würden sich in zwei Jahren alle wieder bei ihm treffen.

(gkf)
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