Leverkusen Aus für Karneval der KG Rhingdörp Alaaf in Schule?

Leverkusen · Hunderte jecke Mädels haben am Samstag in der Käthe-Kollwitz-Schule eine bunte, laute Karnevalsparty gefeiert. Fast ununterbrochen standen sie auf den Stühlen, tanzten zu Hits von Cat Ballou, Funky Marys und Räuber oder lachten über Witze von Frau Kühne, Achnes Kasulke und Marc Metzger. Gut gelaunt führte Sitzungspräsident Thorsten Herweg durchs Programm auf einer Bühne, die als Dschungelcamp dekoriert und passend zum Leverkusener Motto mit "Ich bin ein Jeck, holt mich hier raus" versehen war.

 Diese Damen kamen als gestiefelte Kater in die Aula der Käthe-Kollwitz-Schule. Sie fänden es schade, wenn es die Sitzung nicht mehr gäbe.

Diese Damen kamen als gestiefelte Kater in die Aula der Käthe-Kollwitz-Schule. Sie fänden es schade, wenn es die Sitzung nicht mehr gäbe.

Foto: Uwe Miserius

Vielleicht zum letzten Mal? Wie ein Damoklesschwert schwebte unsichtbar das Aus über der Veranstaltung. Nach 70 Jahren könnte bald das Ende des karnevalistischen Brauchtums bei der KG Rhingdörp Alaaf besiegelt sein. Bärbel Becker - wie Tochter Daniela als gestiefelter Kater verkleidet - sagte: "Wir sind sehr traurig."

Was war geschehen? Am 15. Dezember habe er erfahren, dass der Verein die Schulaula wegen neuer Brandschutz-Richtlinien nur noch eingeschränkt nutzen könne, berichtete Vorsitzender Günter Becker. Die Karnevalsgesellschaft dürfe anstelle von 490 lediglich 440 Stühle aufstellen. Zudem müsse der Raum für die Bewirtung entfallen.

"Ohne die Einnahmen aus dem Karten- und Getränkeverkauf wäre der Verein am Ende", sagte Becker zerknirscht. Oberbürgermeister Uwe Richrath, selbst Rheindorfer, versprach Unterstützung. Tatsächlich sei es gelungen, die geplanten Veranstaltungen in dieser Session zu retten. Becker: "Dafür sind wir dankbar."

Ein Zelt, wie vorgeschlagen, auf dem Schulhof aufzustellen, wäre in den Augen Beckers keine Lösung, ohne Ärger mit den Nachbarn zu riskieren. Außerdem würden die Kosten den Rahmen sprengen. Was nun?

"Es gibt noch einen kleinen Hoffnungsschimmer", deutete Becker an: Der wäre ein Umzug ins Erholungshaus oder ins Forum. Beides dürfte schwierig werden. Überdies müssten sich genügend Besucherinnen für die Damensitzung finden. "Das wäre möglich", meint Becker, "wenn die Mädels zu uns kämen, die bei Altstadtfunken und Karnevalsfreunden Manfort keine Karten mehr bekommen."

Nächstes Problem: Die Damensitzung der KG Rhingdörp Alaaf 2018 ins Forum zu verlegen, funktioniert keinesfalls. Da sind die Räume schon durch die Prinzengarde belegt.

Alles in allem müsse viel gerechnet werden, sagte Becker und gestand, er habe seit 15. Dezember nicht mehr richtig geschlafen. Zudem habe er ganz vorsichtig eine Fusion mit einer anderen Leverkusener Karnevalsgesellschaft ins Spiel gebracht. Aber selbst die müsse sich erst noch finden.

(gkf)
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