Leverkusen Karneval und Fußball - das passt gut zusammen

Leverkusen · Bereits zum vierten Mal lud Grün-Weiss Schlebusch zum Fußballturnier. Die Einnahmen sichern jedes Jahr den Umzug.

 Jeckes Treiben mitten im Sommer auf der Bühne bei Grün-Weiss Schlebusch.

Jeckes Treiben mitten im Sommer auf der Bühne bei Grün-Weiss Schlebusch.

Foto: Uwe Miserius

Manchmal mögen sich die Menschen aus Köln und Leverkusen nicht besonders - zumindest für einen oder zwei Tage im Jahr. Zumeist dann nicht, wenn die beiden Fußballmannschaften während der Bundesligasaison im Derby aufeinandertreffen. Dass es auch anders geht, zeigte einmal mehr das jährliche Fußballturnier der KG Grün-Weiss Schlebusch, bei dem traditionell viele Karnevalsvereine und -gesellschaften aus der benachbarten Karnevalshochburg anreisten.

"Der Fußball verbindet halt", betonte Turnierleiter Stephen Zippert. Dem Neuling war die Organisation des Turniers "aufs Auge gedrückt" worden, wie er lachend sagte. Weil er für den VfL Leverkusen einstmals viele Turniere leitete, bekam der 61-Jährige das Oberkommando. Seine Frau hatte ihn erst vor einem Jahr in die KG "gelockt". Das habe er nun davon, scherzte er.

16 Mannschaften traten an, alle wollten den großen, silbernen Pokal in die Höhe reißen. Das machte rund 200 aktive Spieler auf den zwei Halbplätzen - und noch mal 20 Mal so viele Zuschauer im Laufe des Tages auf den Tribünen und vor der Bühne. Auf der traten neben allerlei Kindertanzgruppen karnevalistisch prominente Gäste auf. Die "Rabaue" gaben ebenso ihre musikalische Visitenkarte ab wie die "Drei Colonias" und die "Flöckchen" - ohne jede Gage. "Das ist für die Leute attraktiv - ein Fußballturnier mit Musikgruppen verbunden", versicherte Zippert.

Im vergangenen Jahr, betonte KG-Präsident Christoph Marx, seien auf diese Weise zwischen 4000 und 5000 Zuschauer zum Platz des SV Schlebusch gekommen. Die Grün-Weissen stellen auf diese Weise immer wieder sicher, dass der Schull- und Veedelszoch durch Schlebusch ziehen kann.

"Wir benötigen dafür rund 20.000 Euro", sagte Marx. 2017 waren allein durch das Fußballturnier sowie die Konzerte 4500 Euro in die Kassen gespült worden. Gut ein Fünftel der Kosten also gedeckt. "Das hilft uns sehr." Marx ist in seinem ersten Jahr als Präsident. Lange war er Stellvertreter, nun rückte er auf. Das sei lange vorbereitet gewesen.

Und das macht den 48-Jährigen stolz. Denn es ist ihm möglich, ein Erbe fortzuführen. "Mein Opa war hier schon Präsident. Es ist mir eine Ehre, das weiterzuführen", sagte er.

Auf dem Platz ging es locker und eben karnevalistisch zu. Gewinnen? Das stand nicht im Mittelpunkt.

(RP)
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