Leverkusen Kampf gegen die A1-Raststätte

Leverkusen · Beim Anhörungstermin zur geplanten Raststätte auf Leverkusener Stadtgebiet warf Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn der Autobahnbehörde schwere Mängel bei der Standortermittlung vor. Der Landesbetrieb hält dagegen.

Die Autobahnbehörde (Straßen.NRW) geht davon aus, dass mit dem Bau einer Raststätte an der A1 frühestens 2018 begonnen wird. "Und dann sind wir gut", sagt Laurenz Braunisch vom Landesbetrieb Straßenbau. "Die Planungen für eine solche Anlage dauern einfach lange. Ganz gleich, wo auch immer diese Raststätte entstehen wird."

Das Wo aber kristallisiert sich immer stärker in Richtung Lützenkirchen und Steinbüchel, die beiden Vorzugsstandorte von Straßen.NRW. Zwischen den beiden Autobahnüberführungen Bruchhauser Straße und Altenberger Straße entstünden dann pro Fahrtrichtung 60 Lkw-Stellplätze, 160 Pkw-Parkplätze und fünf bis zehn Bus- und Gespannplätze.

Dazu kämen jeweils eine Tankstelle und ein Rasthaus. Dafür braucht es Platz, Braunisch gab am Donnerstag rund sechs Hektar an. Platz, den Leverkusen nicht hergeben will. Am Mittwoch war Anhörungstermin zur Sache "Raststätte A1" bei der Behörde.

Kritik soll geprüft werden

Dort hat Reinhard Buchhorn "allgemein auf die bereits in Leverkusen bestehenden Lärm- und Feinstaubbelastungen (durch drei Autobahnen, mehrere Bahnlinien, Einflugschneise des Flughafens Köln-Bonn, mehrere Müllverbrennungsanlagen und Chempark incl. Verkehrsbelastung etc.) hingewiesen", berichtete Buchhorn.

Hinzu kämen die vorhandenen Siedlungs- und Verkehrsflächen, die "mit ca. 45 Prozent mehr als doppelt so hoch sind wie beispielsweise in den östlich angrenzenden Gemeinden" (etwa Burscheid). Vorgetragen haben am Mittwoch auch Vertreter der Fachbereiche Umwelt, Planung, Bauaufsicht und Tiefbau.

Alle mit demselben Tenor: Die Rastanlage sei in Leverkusen "nicht gewollt und nicht akzeptiert", notierte Buchhorn nach dem Termin. Darüber hinaus warf die Stadt Straßen.NRW Mängel bei der Standortermittlung für die Rastanlage vor.

Laurenz Braunisch reagierte gestern gelassen: "Wir gehen der Kritik nach." Straßen.NRW gucke, wo stichhaltige Kritikpunkte vorlägen und wo es eher um Emotionen ginge. "Wenn es etwas nachzuarbeiten gibt, dann werden wir das tun", sagte der Sprecher.

Standortermittlungsdaten und die Kritik würden auch an Bund und Land weitergegeben. "Klar ist, dass Leverkusen eine bestimmte Interessenlage hat", sagte er. Fakt sei auch, dass "wir erheblichen Stellplatzbedarf für Lkw haben". Buchhorn will bis Mitte Januar seinen mündlichen Ausführungen eine schriftliche Stellungnahme folgen lassen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort