Leverkusen Muslime gegen Rassismus
Leverkusen · Die Leverkusener Gemeinde Ahmadiyya startet eine Kampagne in der Stadt, mit der sie auch für einen sensiblen Umgang mit behinderten Menschen wirbt.
„Liebe für alle, Hass für keinen“ — das ist das Motto der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde. Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus will die Gemeinde in Leverkusen gegen Vorurteile kämpfen und für ein gemeinsames Miteinander appellieren. „Die Mehrheit unserer Mitglieder ist aus Pakistan und wird dort aufgrund ihrer Religion verfolgt“, sagt Iman und Theologe Wafa Mohammad. Als religiöse Minderheit würden sie in Pakistan diskriminiert.
Infoplakate an sechs verschiedenen Orten in der Stadt sollen auch Sensibilität für Menschen mit Behinderung schaffen. Auf den Plakaten sind Statements aus dem Koran, die für Gleichberechtigung unter den Menschen stehen. „Wir haben nach der Rassismus-Debatte 2020 Recherche betrieben und geschaut, was der Koran über diese Themen sagt“, erzählt Pressesprecher Zeeshan Mahmood. „Der Prophet Mohammad sagt, dass Allah nicht auf unser Aussehen schaut, sondern nur auf unsere Herzen“, erzählt Iman Mohammad. Bis zum 30. März werden die Sprüche und Bilder in der Stadt, beispielsweise an der Gustav-Heinemann-Straße, zu sehen sein.
Die Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde will bis Sommer eine Islamausstellung organisieren, die Menschen mit verschiedenen Hintergründen besuchen können. „Wir haben eine solche Ausstellung auch schon in anderen Städten veranstaltet, und es war ein voller Erfolg“, berichtet Iman Mohammad.
Die Reformgemeinde Ahmadiyya besteht aus insgesamt 50.000 Mitgliedern in 220 Gemeinden in Deutschland. Mehr als 120 Mitglieder sind in der Gemeinde in Leverkusen, die seit 2012 existiert. Die Gemeinde feiert dieses Jahr 100-jähriges Bestehen in Deutschland.