Junges Theater Leverkusen Antike Antiheldin sinniert über das Leben

Leverkusen · Rückkehr nach langem Lockdown auf die Bühne: Die Premiere des Jungen Theaters zeigt ein Stück über Ismene, „Schwester von“ Antigone.

 Nach langem Lockdown wieder auf der Bühne des Jungen Theaters: Line Hünken spielt Ismene, die kleine Schwester von Antigone.

Nach langem Lockdown wieder auf der Bühne des Jungen Theaters: Line Hünken spielt Ismene, die kleine Schwester von Antigone.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die junge Protagonistin badet ihr Gesicht ausgiebig in Rolticht, während alle gespannt auf den Beginn der ersten Veranstaltung nach dem langen Lockdown im Jungen Theater warten. Zeit spielt keine Rolle, davon hat sie genug als einzige Überlebende einer Familie, in der Mord und Totschlag, Intrigen und Suizid alle dahin gerafft haben. Nur Ismene ist übrig geblieben, hat 3000 Jahre überlebt in irgendeinem Kellerloch, wo sie sich von Fünf-Minuten-Terrinen ernährt, Vitamine in Tablettenform zu sich nimmt und den Mangel an Tageslicht durch feste Rotlicht-Zeiten ausgleicht. Line Hünken ist verkörpert diese Frau, die nur ein ganz normales Leben wollte und deren Namen keiner kennt. Sie stand im Schatten ihrer heldenhaften Schwester Antigone, deren Namen sie niemals ausspricht in diesem langen Monolog.