Tanzprojekt „Kinderseele“ Jugendliche tanzen für das Wir-Gefühl

Leverkusen · Das aktuelle Projekt „Kinderseele“ von Suheyla Ferwer wurde vor begeistertem Publikum im Forum aufgeführt.

 Kinderseele heißt das Projekt, das Kinder und Jugendliche mit Suheyla Ferwer einstudiert haben.

Kinderseele heißt das Projekt, das Kinder und Jugendliche mit Suheyla Ferwer einstudiert haben.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Tanzen verbindet, Tanzen überwindet Ethnien, Sprache und kulturelle Vorurteile. Getreu nach diesem Motto hat es sich das Suheyla Ferwer Tanztheater zur Aufgabe gemacht, junge Menschen verschiedener Kulturen zu fördern, zu verbinden und ihnen ebenfalls die Chance zu bieten, an großen Bühnenaufführungen teilzunehmen. Und so durften tanzbegeisterte Gäste des Forum Leverkusen am vergangenen Freitagabend viel Gefühl erleben.

Die einzelnen Szenen berührten, regten zum nachdenken an oder gaben Hoffnung und zauberten ein Lächeln ins Gesicht vieler Anwesenden. Dass dabei der eine Tänzer Profi ist und der andere bisher kaum getanzt hat, spielt hier keine Rolle. Das „Wir-Gefühl“ steht im Mittelpunkt, der gemeinsame Spaß ist präsent.

Dabei geht die gesellschaftliche Relevanz des Stücks, dass seine Premiere feierte, nie verloren.  Die Tänzer zeigten ihr Können nicht nur mit viel Enthusiasmus, sondern auch mit Freude und einer authentischen Darstellung. Das lag unter anderem auch daran, dass sie sich im Vorfeld selbst einbringen durften, eigene Szenen selbst ausdachten. Im Mittelpunkt standen neben den Tänzerinnen und Tänzern des Tanztheaters und den Akteuren der Tanz- und Gestaltungs-AG der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Leverkusen, besonders die Schülerinnen und Schüler der Stufen 3 und 4 der GGS Lustheiderstraße Köln Vingst, eine Schule im sozialen Brennpunkt.

„Die Seele eines Kindes lebt im jungen und älteren Erwachsenen fort. Mit einfühlsamen Bildern, begleitet von eingehender Musik und ehrlichem Schauspiel vertanzen wir die unterschiedlichen Seelenzustände“, so Suheyla Ferwer. Schließlich ist ihr Lebensmotto „Tanz ist der Spiegel der Gefühle“ und das trägt sich durch ihre Arbeiten, wie „Seelenkinder“ eindrucksvoll beweist. Das Projekt liege ihr schon lange am Herzen. Sie frage sich immer wieder, wie sich die Seele frei entfalten kann und warum dies manchmal nicht so ist. Dass sie am Ende der Proben und der Veranstaltungen in glückliche Gesichter sehen darf und stolze, mutige junge Menschen erlebe, dass sei für sie sehr bewegend.

Seit 2007 führt Ferwer das Tanztheater, das als Projekt für kulturelle Integration steht, an denen unter anderem auch jugendliche Strafgefangene, Frauen und Kinder aus Frauenhäusern sowie Kinder- und jugendliche Geflüchtete aus Krisengebieten teilnehmen.

Weitere Infos: suheyla-ferwer.de

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