Neue Schau der Jugendkunstgruppen Schwimmende Spielplätze der Zukunft

Bei den Jugendkunstgruppen läuft eine neue Schau mit 3D-Arbeiten von Grundschülern zum Thema Leben in der Zukunft.

 Franziska Hützen (8) hat ein Hochhaus gebaut, in das nach der Schau ihre „Hachimals“ (Roboterspielzeuge) einziehen werden.

Franziska Hützen (8) hat ein Hochhaus gebaut, in das nach der Schau ihre „Hachimals“ (Roboterspielzeuge) einziehen werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Ältere Schüler gehen seit Wochen freitags auf die Straße, um Politiker zum Handeln gegen den Klimawandel zu bewegen. Sechs- bis Zehnjährige in zwei Kursen von Kunstpädagogin Barbara Tangermann haben stattdessen ihre Fantasie bemüht und sich ganz praktische Lösungen ausgedacht für eine veränderte Welt mit drastisch gestiegenem Meeresspiegel. Was ihnen da so eingefallen ist, zeigen sie nun bis zu den großen Ferien in einer Ausstellung im Zentrum der Jugendkunstgruppen an der Kerschensteiner Straße.

Leiter Claus Faika lobte bei der Eröffnung, zu der auch neugierige Eltern und Geschwister eingeladen waren, den Ansatz der Kursleiterin. Die wollte weder ein Schreckensszenario inszenieren noch Panik verbreiten, aber aufgreifen, was derzeit diskutiert wird. Und zwar positiv und mit der Absicht Lösungen zu finden. Grundschulkinder bekommen das sehr wohl mit, weiß sie, und sind für eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Thema Zukunft keineswegs zu klein. Das Ergebnis gibt ihr Recht, bestätigte Kunstvereins-Vorsitzende Susanne Wedewer-Pampus, die als Kunsthistorikerin diese kleine Schau und vor allem die vorangegangene Arbeit würdigte. Ihre persönlichen Favoriten seien Häuser auf Stelzen, ein Internat in den Wolken und schwimmende Spielplätze. Es werde viel über die Ausstattung von Schulen mit Computern gesprochen, aber nur wenig über genügend Freiraum für Ideen, meinte sie. „Danke, dass es Orte wie diese gibt.“

Tatsächlich entstanden die Arbeiten parallel nicht nur im Atelier der Jugendkunstgruppen, sondern auch in einem dezentralen Angebot in Bergisch Neukirchen. In beiden Fällen unter der Überschrift: Matschen erlaubt. Das Matschen habe am meisten Spaß gemacht, gestand die elfjährige Laila, die unter anderem einen Wasserspielplatz kreiiert hat.

Zu Beginn des Kurses hat Tangermann mit den Kindern überlegt, wie die Erde aussehen würde, wenn sie größtenteils mit Wasser bedeckt wäre und wie man dort leben könnte. Sie habe Geschichten erzählt, aber nie Bilder oder Illustrationen gezeigt, um die Fantasie der Kinder nicht zu bremsen. Die hatten so viele Ideen, die zunächst auf Papier skizziert und mit Wasserfarben gemalt wurden, bevor die Umsetzung ins Dreidimensionale erfolgte. Diese teils erklärend beschrifteten Pläne sind neben den Vitrinen mit den zerbrechlichen Ton-Gebäuden zu sehen. Es gab in der Vergangenheit schon Künstler, die schon Ideen über ihre Zeit hinaus hatten, erzählte Wedewer-Pampus den Kindern.

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