Damensitzung, Rednerfrühschoppen und ein Jubiläum Jecken in bester Feierlaune

Am Wochenende war das Narrenvolk los. Die Wiesdorfer Rheinkadetten, die Stadtgarde Opladen, die Manforter Karnevalsfreunde und die Rheindorfer Burgknappen ließen es ordentlich krachen.

 Knallbunte Kostüme und beste Laune – mehr braucht es nicht, um ausgelassen zu feiern wie hier bei der Damensitzung der Stadtgarde Opladen.

Knallbunte Kostüme und beste Laune – mehr braucht es nicht, um ausgelassen zu feiern wie hier bei der Damensitzung der Stadtgarde Opladen.

Foto: Uwe Miserius

Nach der Zwangspause über Weihnachten nutzten Leverkusens Jecken das erste Wochenende im neuen Jahr für erste Festakte: Die Wiesdorfer Rheinkadetten feierten Jubiläum, die Manforter Karnevalsfreunde empfingen Mitglieder zum Neujahrskommers an, die Opladener Stadtgarde lud zur Mädchensitzung und die Rheindorfer Burgknappen feierten eine Premiere.

Ein runder Geburtstag stand bei den Wiesdorfer Rheinkadetten an: Seit 70 Jahren bereichern sie den Leverkusener Karneval. Zwei, die in dieser Zeit besonders engagiert und lange mitwirkten, sind Kadetten-Chef Markus Hilche (47) und Doris Strehlow (74). Der eine seit zehn Jahren als Vereinsvorsitzender, die andere seit 33 Jahre als die gute Seele der Kadetten. Gemeinsam haben sie nicht nur die Liebe zum Karneval und zu ihrem Verein – ein sehr familiärer, wie beide betonen. Hilche und Strehlow kamen beide über ihre Kinder zu den Rheinkadetten.

 Doris Strehlow ist seit 33 Jahren Mitglied bei den Wiesdorfer Rheinkadetten. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Markus Hilche stieß sie auf das 70-jährige Bestehen des Vereins an.

Doris Strehlow ist seit 33 Jahren Mitglied bei den Wiesdorfer Rheinkadetten. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Markus Hilche stieß sie auf das 70-jährige Bestehen des Vereins an.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Doris Strehlow erinnert sich inmitten der Vorbereitungen zum Geburtstagsempfang lebhaft an die Anfänge. „Der damals erste Vorsitzende der Rheinkadetten war ein guter Freund der Familie und suchte zu diesem Zeitpunkt einen Kinderprinzen.“ Ihr Sohn Mark war damals zehn Jahre alt. „Er wurde angesprochen und Mark sagte zu. Seitdem sind wir irgendwie bei den Kadetten hängen geblieben“, sagt die 74-Jährige und schmunzelt.

Wie in jedem Verein hätten auch die Rheinkadetten schon Höhen und Tiefen erlebt. Besonders bitter sei der Abgang der „Ritter des Humors“ gewesen sowie die Abspaltung des großen Tanzkorps vor etwa zehn Jahren. „Das hat uns hart getroffen“, gesteht Strehlow. Dennoch hielt sie ihren Rheinkadetten stets die Treue: „Warum ich über die vielen Jahre dabei geblieben bin, ist einfach zu erklären. Es herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre im Verein.“

Strehlow habe zwar schon immer gerne Karneval gefeiert, aber auch ebenso gerne hinter den Kulissen mitgewirkt und dabei geholfen, die Veranstaltungen der Rheinkadetten zu stemmen. „Ich habe da sehr viel Spaß dran und bin auch so mittendrin.“ Besonders genießt Strehlow die jährliche Vereinstour und der Frühschoppen mit Vereinsmitgliedern.

Letzteres hebt auch Markus Hilche hervor. Die Zusammenkunft zwei Wochen vor Karnevalssonntag sei ein Höhepunkt im Vereinsleben. „Dort kommt man einfach mit allen Mitglieder zusammen und die familiäre Stimmung kommt noch mehr zum Vorschein.“ Vor zehn Jahren übernahm Hilche das Amt des Vorsitzenden. Überraschend, wie Hilche schmunzelnd erzählt. „Eigentlich war meine Frau Mitglied, die wie meine Tochter in der Garde tanzte. Ich sollte dann irgendwann bei einer Veranstaltung den Grill anschmeißen und so bin ich dann zu den Rheinkadetten gekommen.“

Dem Karneval steht Hilche besonders nahe. „Meine Eltern waren im Kölner Karneval aktiv und ich bin schon als Baby beim Zug mitgelaufen“, erzählt der 47-Jährige. Trotz seiner Kölschen Verbundenheit würde er seine Kadetten nicht für einen Kölner Verein eintauschen. Der Zusammenhalt sei bei den Kadetten einfach größer. Außerdem erfüllte sich Hilche mit ihnen einen großen Traum: In der Session 2015/16 wurde er Leverkusener Karnevalsprinz, der einzige, den die Rheinkadetten bislang in 70 Jahren jemals stellten.

Allen Grund zu feiern hatten an diesem Wochenende aber nicht nur die Rheinkadetten: Die Manforter Karnevalsfreunde setzten die Session am Sonntag beim Neujahrskommers fort. Verteilt wurden dabei die neuen Sessionsorden, außerdem wurden langjährige Mitglieder geehrt. „Aktuell sind wir ja noch ein reiner Männerverein“, sagte Gerhard Schmidt, zweiter Vorsitzender der Karnevalsfreunde. „Aber es hat sich mittlerweile etabliert, dass sich die Damen parallel zum Frühschoppen treffen und uns später einfach abholen kommen.“

Viel gelacht und geschunkelt wurde zeitgleich auf der Mädchensitzung der Opladener Stadtgarde in der Stadthalle Neukirchen. 300 jecke Damen ließen sich von närrischen Hochkarätern wie etwa Marita Köllner bespaßen. „Wir sind sehr gut besucht und die Damen sind rundum zufrieden“, bestätigte Literat Walter Kern. Mit dem Kölner Karneval könnte die Opladener Mädchensitzung durchaus mithalten befand er. Für die Gardesitzung am 25. Januar sind nur noch wenige Karten verfügbar.

 Hagen Norhausen (links) und „Der Sitzungspräsident“ alias Volker Weininger freuten sich über die gelungene Premiere des ersten Leverkusener Rednerfrühschoppens.

Hagen Norhausen (links) und „Der Sitzungspräsident“ alias Volker Weininger freuten sich über die gelungene Premiere des ersten Leverkusener Rednerfrühschoppens.

Foto: Uwe Miserius

Und auch beim 1. Rednerfrühschoppen der Rheindorfer Burgknappen im Saal Norhausen ging es hoch her. Unter anderem der Sitzungspräsident alias Volker Weininger brachte die Herren – Damen durften nicht mitmachen – zum Lachen. Bei dem neuen Format im Sessionskalender genießen die Redner die volle Aufmerksamkeit des Publikums, eine gelungene Premiere.

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