Leverkusen Jecke sind bei der Sitzung der Feuerwehr ganz nah dran

Leverkusen · Es ist keineswegs so, dass nur Frauen ausrasten können, wenn et Trömmelche jeht. Auch Männer empfinden mitunter gleich. Einen Beweis dafür lieferten sie bei der Herrensitzung im kleinen Sitzungssaal der Karnevalsgesellschaft Feuerwehr.

 Vom Balkon hat man(n) eine gute Aussicht auf die Bühne im kleinen Saal des Feuerwehrgebäudes an der Kanalstraße.

Vom Balkon hat man(n) eine gute Aussicht auf die Bühne im kleinen Saal des Feuerwehrgebäudes an der Kanalstraße.

Foto: Miserius

Als die Gruppe "Kläävbotze" - übrigens zum sechsten Mal in Folge bei der Feuerwehr zu Gast - Karnevalslieder und vor allem fetzige Songs sowie Klassiker der 60er- und 70er Jahre wie zum Beispiel den Titel "Baby, come back" der "Equals" spielte, fielen die Männer in einen kollektiven Feierrausch und sangen lautstark mit.

Auch Udo Benfer und seine Freunde waren begeistert. Mit grünen T-Shirts und Pickelhaube bekleidet sitzen sie als Stammgäste seit 32 Jahren immer am gleichen Tisch. Etwas zurückhaltender waren im Gegensatz dazu zwölf Mitglieder der Karnevalsfreunde Manfort, die ihre Uniform-Jacken trotz der Hitze im kleinen Saal anbehielten. "Da muss man als Karnevalist durch", sagte Vorstandsmitglied Friedrich Wilhelm Hagenberg und erläuterte den seltenen Besuch etwas näher.

Jedes Jahr sei die Gesellschaft bei einer anderen Herrensitzung zu finden. Nach Besuchen im Gürzenich und bei der Ostermann-Gesellschaft sei die Wahl in diesem Jahr auf Opladen gefallen. "In diesem schönen kleinen Saal lässt es sich ganz anders feiern", sagte Hagenberg. "Da ist man sofort mittendrin." Das Programm sei im Übrigen "ganz hervorragend".

Das sah unter anderem den Auftritt von Volker Weininger als angesäuselten "Sitzungspräsident" vor und andere Redner sowie zahlreichen Musikgruppen. Literatin Birgit Schöning-Klein betonte, man sei einer Kölner Agentur zu besonderem Dank verpflichtet, die vieles ermögliche, was für einen kleinen Verein sonst nicht zu schaffen sei.

Geschafft waren die Teilnehmer eines Lehrgangs der Freiwilligen Feuerwehr. Einige junge Leute waren neugierig und kamen kurz vorbei, gingen aber sofort wieder. Etwas länger blieb dagegen Feuerwehrfrau-Anwärterin Daniela Koch (32). Das lag daran, dass sie vor Jahren selbst im Karneval aktiv war, als Tänzerin bei den Neustadtfunken und Grün-Weiß Schlebusch.

Im Spritzenhaus setzten etwa zur gleichen Zeit die "Haremsdamen" der KG Feuerwehr den Schlusspunkt mit den neu einstudierten Tänzen.

(gkf)
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