Leverkusen "Jeck wie Hollywood" wird Schlebuschs nächste Session

Leverkusen · "Vor dem Spiel ist nach dem Spiel" - eine Weisheit, die DFB-Trainer Sepp Herberger einst prägte. Und die sich in alle Bereiche des täglichen Lebens übertragen lässt. So praktiziert es auch die KG Grün-Weiss Schlebusch, die nun das Motto für die kommende Session verriet: "Schliebesch - jeck wie Hollywood". Auf der Versammlung in Schlebusch, auf der traditionell die besten Wagen und Kostüme prämiert werden, wäre die Mottovergabe fast in Vergessenheit geraten. Schließlich hatten die rund 50 Teilnehmer des Schull- und Veedelszoch von Anfang Februar zu nett zusammengesessen. Und vor lauter Preisverleihung kam das Motto fast zu kurz.

Dabei passen Preise und Hollywood doch eigentlich zusammen wie Faust auf Auge. "Natürlich ist das Motto nicht ganz zufällig gewählt", sagte Vorsitzender Hans-Peter Teitscheid. "Eine Woche vor Karneval werden in Los Angeles die Oscars verliehen." So entschied sich die Gesellschaft aus knapp über 30 Vorschlägen für eben jenes Motto. "Ich denke, da kann man viel draus machen", betonte Teitscheid lachend. Schnell wurden die Handys gezückt, erste Ideen gesammelt und zufrieden gelächelt. Die KG kommt damit dem Wunsch der Teilnehmer nach einem kurzen, prägnanten Leitsatz nach.

Zuvor waren insgesamt sechs Pokale und 14 Geldprämien an verschiedene Gruppen vergeben worden. Erstmals konnten dabei zwei Kitas prämiert werden. Die Kita Spreestraße sowie der Katholische Kindergarten Sankt Franziskus erhielten 300 Euro. Die beiden Gruppen waren zwei von 34 Bagagen, in denen 1376 Leute Kamelle auf die Straßen warfen. Dort warteten 35.000 Jecken auf das Naschwerk. "Ihr seid es, die uns den Anlass geben, weiter für die Sache einzustehen", verkündete Präsident Bernd Herbel, der Mitte des Jahres aus seinem Amt scheiden wird. "Es reicht einfach. Ich will Platz für die jungen Leute machen", sagte er.

Unter den Gruppen hob er die Schüler der Waldschule hervor. Aus 80 Mitgehern seien 90 geworden. Dann 100, jetzt seien es bereits 120, lobte Herbel. So erhielt die Grundschule die wohl schönsten und mit fünf Kilogramm wohl auch schwerste Auszeichnung des Abends. Zum zwölften Mal wurde die hölzern ausschauende Trophäe vergeben. Im Inneren wartet nun allerlei Süßkram darauf, verzehrt zu werden. "Kurz vor den Osterferien werden wir die Süßigkeiten wohl an die Kinder verteilen", sagte Andreas Heiserholt, der den Kamellepokal stellvertretend entgegen nahm.

Eine fünfköpfige Jury wählte die Preisträger aus. Bereits am Tag des Zugs vergeben sie Punkte, die dann nur noch addiert werden müssen. Insgesamt zog die KG eine positive Bilanz. Jedes Mal seien die Auflagen höher, die Zusammenarbeit mit den Ämtern verlaufe aber reibungslos.

Kurz darauf schneite Oberbürgermeister Uwe Richrath herein. Er betonte, es sei teilweise nicht so toll, in welche Richtung sich der Karneval bewege. Das Brauchtum daher sehr wichtig. Der Stadtchef will nächstes Jahr in Schlebusch mitfahren.

(brü)
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