Leverkusen Jazztage: Frauen-Power zum Ausklang

Leverkusen · Zwei Damen aus Übersee – Randy Crawford und Holly Cole – bescherten ein besinnliches Finale. Jazztage-Macher Eckhard Meszelinsky will in zwei Jahren aufhören.

 Die TV-erfahrene Band "Heavytones" trumpfte mit gleich acht Musikern auf und sorgte damit für volle Partystimmung.

Die TV-erfahrene Band "Heavytones" trumpfte mit gleich acht Musikern auf und sorgte damit für volle Partystimmung.

Foto: Uwe Miserius

Zwei Damen aus Übersee — Randy Crawford und Holly Cole — bescherten ein besinnliches Finale. Jazztage-Macher Eckhard Meszelinsky will in zwei Jahren aufhören.

"Please relax" — Bitte entspannt Euch. Diese Aufforderung machten gleich beide Künstlerinnen zum Abschluss der Leverkusener Jazztage im Forum. Ihre Musik — klassischer Jazz, eher ruhig — beförderte das Publikum in eine Wohlfühloase.

Randy Crawford, die 61-jährige US-amerikanische Jazz- und Soulsängerin, die zweifelsohne zu den ganz Großen ihres Metiers gehört, und die (fast) 50-jährige Holly Cole aus Kanada (Kategorie Jazz und Pop) bescherten ein besinnliches Finale des mitunter auch sehr anstrengenden und lauten Musikfests.

Als Fazit der 34. Leverkusener Jazztage bleibt: Eckhard Meszelinsky und sein Team haben es wieder geschafft, mit der Mischung aus neuen Künstlern und Bewährtem für eine über die Stadtgrenzen hinaus beachtete Jazz-Woche zu sorgen. Einige ausverkaufte Veranstaltungen, die anderen in der Regel sehr gut besucht, sollten auch unter dem Strich ein finanziell ausgeglichenes Ergebnis bedeuten, wenngleich die endgültige Zahl erst in einigen Wochen feststeht, wenn alle Rechnungen eingegangen und bezahlt sind, wie Meszelinsky betonte.

Auf ein besonderes Ereignis im nächsten Jahr dürfen sich die Jazz-Fans jetzt schon freuen. Weil Pianist Joe Sample krankheitsbedingt seine Europa-Tournee absagen musste und so nicht mit Randy Crawford auf der Bühne stand, soll Samples 75. Geburtstag 2014 in Leverkusen besonders gefeiert werden. Vielleicht gibt es dann ein Wiedersehen mit vielen Mitstreitern aus Samples legendärer Zeit mit den Crusaders, die in den 70er Jahren Jazz und Funk so eindrucksvoll verbunden haben, dass sie bis heute als die erfolgreichste Fusion-Jazz-Gruppe gelten. Joe Sample hat mit Leon Bisquera einen kompetenten Ersatzmann empfohlen — nachzulesen auf einer Mitteilung des Rekonvaleszenten, die an den Toilettentüren hing. Als Meszelinky in seiner Moderation das Auditorium darauf hinwies, gab's einiges Gelächter. Aber die Begründung war nicht ganz von der Hand zu weisen. "Schließlich muss jeder mal auf die Toilette, und da fällt es dann halt am meisten auf", begründete der Jazztage-Macher.

Der will übrigens diese Veranstaltung noch zwei Jahre organisieren und sie danach an seinen Nachfolger Fabian Stiens vollends übergeben; Stiens zeichnet bereits für die Abläufe im Opladener Scala verantwortlich.

Nicht nur im Forum war Frauen-Power angesagt. Den Nachwuchs-Wettbewerb Futuresounds gewann ein ungewöhnliches Streichtrio namens "DuckTapeTicket" der Violinistin Anna-Sophie Becker. Im Finale setzte sich das Trio gegen das deutsch-libanesische Ensemble "Masaa" mit einem Vorsprung von rund 50 Publikumsstimmen durch. Im Scala stand das Lydie Auvray Trio mit der Grande Dame des Akkordeons auf der Bühne.

(sg-)
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