Grippewelle in Leverkusen Isolierplätze im Klinikum werden knapp

Leverkusen · Das Leverkusener Klinikum kommt zurzeit an seine Kapazitätsgrenze. Grund ist eine Grippewelle, die nach Auskunft von Professor Stefan Reuter, Chefarzt der Allgemeinen Inneren Medizin, gerade ihren Höhepunkt erreicht.

 Das Leverkusener Klinikum kommt wegen der Grippewelle an seine Kapazitätsgrenze. Täglich kommen mehrere Patienten mit der Krankheit in die Notaufnahme. (Symbolfoto)

Das Leverkusener Klinikum kommt wegen der Grippewelle an seine Kapazitätsgrenze. Täglich kommen mehrere Patienten mit der Krankheit in die Notaufnahme. (Symbolfoto)

Foto: UM

"Täglich kommen mehrere Patienten mit Influenza zu uns in die Notaufnahme", berichtet der Mediziner. "So viele wie jetzt hatten wir in den ganzen vergangenen Jahren nicht." Einige ältere Menschen seien so schwer erkrankt, dass die Ärzte um ihr Leben kämpften.

Wie viele Patienten im Moment mit einem Grippevirus isoliert liegen, kann Reuter nicht sagen. "Wir dürfen auch zwei Patienten, die am selben Virus erkrankt sind, auf ein Zimmer legen." Im Umlauf seien die Influenza-Typen A und B und viele Untertypen. "Es erkranken auch jüngere Menschen daran." Häufig kämen sie mit Atembeschwerden in die Notaufnahme, wo dann zunächst überprüft werde, ob möglicherweise eine Lungenentzündung der Grund sei. Der Mediziner rät deshalb Jung und Alt, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Die Impfung biete zwar keinen 100-prozentigen Schutz. Aber eine Erkrankung verlaufe dann abgeschwächt.

"Die Zahl der Influenza-Fälle überholt jetzt auch die der Norovirus-Fälle", berichtet Reuter. In den vergangenen Wochen habe es mehrere Fälle im Klinikum gegeben, die ebenfalls hätten isoliert werden müssen. "Das ist jetzt aber wieder aufgehoben." Nichtsdestotrotz kämen immer noch Menschen mit Durchfallerkrankungen ins städtische Krankenhaus. Ein Leverkusener Altenheim musste kürzlich einen Pressetermin wegen Noroviren in dem Haus absagen.

Die Eröffnung der neuen Infektionsabteilung nächste Woche sei durch die zahlreichen Viruserkrankten nicht in Gefahr, versichert Stefan Reuter. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will am Montag die zwölf Betten umfassende Station im Funktionsgebäude besichtigen. "Die Station ist noch nicht belegt", sagt Reuter. Sie wird unter anderem über Schleusenbereiche verfügen.

(sug)
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