Leverkusen Irrwege durch die Baustelle

Leverkusen · Der Weg durch die Baustelle in der Düsseldorfer Straße bietet täglich neue Hindernisse. Mit dem Herbst kommt auf die Straßenbauer instabiles Wetter zu. Ob die Arbeiten bis Ende November fertig werden, ist ungewiss.

 Die Asphaltschicht liegt: Im Dezember soll der Verkehr auf der Düsseldorfer Straße wieder ungehindert laufen – pünktlich zum Weihnachtsgeschäft.

Die Asphaltschicht liegt: Im Dezember soll der Verkehr auf der Düsseldorfer Straße wieder ungehindert laufen – pünktlich zum Weihnachtsgeschäft.

Foto: Miserius

Die Teermaschinen rollen über die Düsseldorfer Straße und lassen Passanten hoffen — auf ein baldiges Verschwinden der Großbaustelle. "Wir gehen von Ende November aus", sagte gestern Rainer Gerlich, Leiter der städtischen Technischen Betriebe (TBL), über das Ende des Zeitplans, der laut Projektleiter eingehalten werden soll. Sorgten im August Kabel der Telekom plötzlich für Verzögerung, drohen nun wieder Unwägbarkeiten: die instabile Wetterlage. "Wenn es eine Woche in Strömen regnet, haben die Bauleute keine Chance", sagte Gerlich, "Wir sind vollkommen vom Wetter abhängig."

Notfalls Baustelle räumen

Sofern die Straßensanierung nicht fertig wird, soll Ende November ein Notfallplan in Kraft treten und im Weihnachtsgeschäft den Zugang zur Innenstadt sichern: "Wir werden die Baustelle dann räumen und in beide Richtungen öffnen", versicherte Gerlich. Tritt Fall B ein, könne man die Arbeiten erst nach dem Winter beenden.

Für Fußgänger ist an der Baustelle zur Zeit kein Ende in Sicht. Vielmehr werden dort alle Augen benötigt, um den Hindernisparcours zu bewältigen. Bepackt mit Taschen steht eine alte Dame an der Straßenecke Düsseldorfer Straße Fürstenbergstraße — sie geht einige Schritte, weicht zurück. Wie sie zu ihrem Haus auf der gegenüberliegenden Seite der Kreuzung kommen soll, ist ihr rätselhaft. "Heute ist es so schlimm wie noch nie", klagt sie. Marita Herrmann, die sich ihr Fahrrad schiebend durch das Geröll kämpft, kennt das Problem: "Jeden Tag muss man sich wieder neue Wege suchen." Um den älteren Bewohnern des Hauses an der Ecke den mühsamen Weg ins Zentrum zu ersparen, habe sie in den vergangenen Wochen bereits deren Einkäufe erledigt.

Zum Markttag kamen gestern viele Autofahrer in die Stadt. Alle Überwege, die Fußgänger zwischen Berliner Platz und Commerzbank zum Queren der Düsseldorfer Straße nutzen können, waren versperrt. Zeitgleich nahm ein Schaufelbagger auf der Kreuzung den Fahrern die Sicht auf den Gegenverkehr. Mitten im Chaos: Bauarbeiter, die unfreiwillig zu Verkehrslotsen werden. "Sie sind zuvorkommend und helfen", lobt die alte Dame, die sich schließlich quer über die Kreuzung wagt. "Der Verkehr läuft da relativ langsam", wiegelte Gerlich etwaige Sicherheitsbedenken ab.

Krise am Kreisverkehr

Trotzdem sind die Probleme der Fußgänger an der Baustelle unübersehbar. Ein weiterer kritischer Punkt: der Kreisverkehr Berliner Platz. Wer dort die Einfahrt zur Düsseldorfer Straße überqueren will, etwa um zum DRK-Altenheim zu kommen, dem bleibt auf rund zwanzig Metern nichts übrig, als sich wie ein Auto in den Kreisverkehr einzuordnen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort