Dank für Hochwassereinsatz in Leverkusen Irlandfreunde feiern ein Helferfest

Leverkusen · Als Dank für den Einsatz der vielen Unterstützter nach der Hochwasserkatastrophe gab es ein Fest der Irlandfreunde. Diese brachten ihrerseits eine Menge schöner Eindrücke von einem Besuch auf der grünen Insel mit.

 Die Irlandfreunde feierten im Industriegebiet Fixheide. Mit irischer Musik, versteht sich.

Die Irlandfreunde feierten im Industriegebiet Fixheide. Mit irischer Musik, versteht sich.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Irland steht für weite Wiesen und Landschaften, für Musik samt rhythmischer Gesänge, begleitet von Geige, Flöte und Dudelsack. All das wurde am Sonntag im Industriegebiet Fixheide geboten, wo das Helferfest der Irlandfreunde Leverkusen zu einer Art „Irish Days“ im Miniformat geriet. Gerade erst von einem siebentägigen Besuch auf der grünen Insel zurückgekehrt, hatten die Irlandfreunde um ihren Vorsitzenden Matthias Brandes rund 250 Leute in die Halle von Getränke Armbruster eingeladen.

Dieses Feste war als Geste der Anerkennung und Dank für die Solidarität der Freiwilligen gedacht, die bei und nach der Juli-Flut tatkräftige Unterstützung in Leichlingen, Opladen, Schlebusch und Alkenrath geleistet hatten. Darunter waren nicht nur 30 Vereinsmitglieder, sondern beispielsweise auch etwa 40 Beteiligte der aktiven Bayer 04-Fans „Nordkurve12“ und weitere 15 Leute von der „Gerümpeltruppe“. Außer diesen Fluthelfern waren aber auch Oberbürgermeister Uwe Richrath und die Bürgermeister Bernhard Marewski aus Leverkusen und Frank Steffes aus Leichlingen anwesend. Sie überreichten Medaillen an die Hilfskräfte.

Neben Clanbier und Bratwurst gab es vor allem viel Musik. Patrick Blumnau, Mitglied der Irlandfreunde, spielte zum Auftakt die Pipe. Das Quintett „Tales of Tinnef“ aus Münster schloss sich für etwa zwei Stunden an, ohne Honorar zu verlangen. Zuletzt brachte die Gruppe „Wupper District Pipes and Drums“ mit Dudelsäcken und Trommeln traditionelles schottisches Liedgut nach Leverkusen. Die Pausen zwischen den einzelnen Auftritten füllte DJ Tobias Thüning.

Der besondere Aktionstag war schon eine Weile vor der Reise nach Irland geplant worden. Zusammen mit Brandes hatten insgesamt 17 Clanmitglieder die irische Kleinstadt Killarney im County Kerry besucht, mit der man im September 2019 in Schlebusch höchst offiziell eine „Dorffreundschaft“ besiegelt hatte. Im Beisein von Paul Sherry, Präsident der Kammer für Tourismus und Handel in Killarney, hatte Paul Cahill, Vorstandsvorsitzender der Irish Business Service Network Germany, damals verdeutlicht, dieser Akt werde von der irischen Regierung sehr begrüßt. „Schlebusch kann heute besonders stolz sein“, sagte Leverkusens Bürgermeister Marewski bei der Gelegenheit, „denn es ist der erste Ort seit der Gebietsreform in Leverkusen, der eine Freundschaft mit einer ausländischen Stadt besiegelt.“

Zum weiteren Reiseprogramm in Irland gehörten unter anderem die Besichtigung einer Brauerei, Ausflüge nach Kork und in die Hauptstadt Dublin sowie eine Fahrt auf dem legendären Ring auf Kerry, einer malerischen Landschaft an der Südwestküste Irlands.

„Wir wollten gar nicht mehr zurück“ schilderte Brandes mit glänzenden Augen und beschrieb einige weitere Details des Trips und der herzlichen Aufnahme. So seien außer Bürgermeisterin Mary Malony auch zwei ihrer Vorgänger zum Empfang ins Rathaus gekommen. Gekleidet in ihre Kilts, den typisch gälischen Outfits, überreichten die Leverkusener einige Gastgeschenke. Darunter war auch ein Schlehdorn von Marewski. Das Präsent hatte durchaus tiefere Bedeutung. Denn der Name Killarney (irisch: Cill Airne) lässt sich mit „Kirche der Schlehen“ übersetzen. Bereits jetzt sind die Irlandfreunde zum nächsten Besuch auf die Insel eingeladen, um im März 2022 und zusammen mit Marewski an der Parade zum Saint Patrick’s Day teilzunehmen.

Weil die Irlandfreunde zwei Jahre fast ohne Veranstaltungen und Einnahmen auskommen mussten, sind sie für jede finanzielle Unterstützung dankbar. Derzeit besteht immerhin Hoffnung, dass im nächsten Jahr alles wieder weitgehend normal läuft. Ob dann auch wieder die „Irish Days“ im Neulandpark gefeiert werden können, bleibt abzuwarten. Frühestens Anfang 2022 wollen sich die Aktiven erneut zusammensetzen und überlegen, wie es weitergeht.

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