Interaktive Ausstellung von Schülerarbeiten Inspirierende Schau „Stadt, Straße, Mensch“ im Sensenhammer

Schlebusch · Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele. Diesen Satz hat ein unbekannter Besucher auf der Litfasssäule im Foyer des Freudenthaler Sensenhammers hinterlassen. Vielleicht war es sogar einer der Beteiligten, die genau das im Oberstufen-Kunstkursus an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule erfahren haben.

 Renate Steudel vom Förderverein zeigt das Ausstellungsstück „Create your Lev“ von Jana Boelen Theile, an dem jeder Besucher mitarbeiten kann.

Renate Steudel vom Förderverein zeigt das Ausstellungsstück „Create your Lev“ von Jana Boelen Theile, an dem jeder Besucher mitarbeiten kann.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Stadt, Straße, Mensch“ lautete das Thema, mit dem sich die Jugendlichen beschäftigt haben und das mit diversen Mitteln und Techniken in Kunst umsetzten. Max Sänger ging auf die Straße und in die Stadt (Köln), um sich mit der Kamera auf die Suche nach dem perfekten Augenblick zu begeben. Inspiriert von einem vermeintlichen Schnappschuss des französischen Fotografen Robert Doisneau, Vertreter der humanistischen Fotografie.

Die Schüler beschäftigten sich mit der Frage der eigenen Existenz, genauer: „Was bleibt von mir in 100 Jahren?“ Sie konstruierten fiktive Erinnerungsszenarien, nachdem sie sich mit dem Werk der französisch-amerikanischen Bildhauerin und Installationskünstlerin Louise Bourgeois auseinandergesetzt hatten. Etwa einen löchrigen Turm aus Kaninchendraht, in dem mit mit Kinderfotos beklebte Christbaumkugeln von der Wolkendecke baumeln.  Vor allem haben die Kollwitz-Schüler auf Interaktion gesetzt und die Besucher ihrer Ausstellung zum Mitmachen aufgefordert.

Klassisch stellt Julia Peters Bleistift und Postit-Zettelchen zur Verfügung, um Gedanken in Bezug auf die Straße zu notieren. Etwa: „Wer die Engel seiner Heimat erfahren will, der reise.“ Anna Seidel hat große Flügel mit farbigem Transparentpapier-Muster an die Wand geklebt und erläutert „Die Flügel sollen den Engel in dir zeigen.“ Sie fordert den Betrachter auf, sich vor die Engelsflügel zu stellen und ein Foto davon an Menschen zu senden, die einem wichtig sind oder etwas Licht gebrauchen könnten. Jana Boelen Theile fordert zur Interaktion per Internet auf. Sie hat eine Leverkusener Häuserzeile aus Pappe geformt und mit Playmobil-Figuren eine Straßenszene aufgebaut. Weil jeder Mensch dasselbe Umfeld anders wahrnimmt, sollen Ausstellungsgäste Figuren neu arrangieren. Mit dem Hashtag #TheStreetWesee soll jedes Ergebnis im Netz gepostet werden. Per QR-Code kann man Infos und einen Hörbeitrag zu einer Arbeitsserie abrufen, die zum 70. Jahrestag des Grundgesetzes entstanden ist. Aufgabe war, die einzelnen Artikel komplett ungegenständlich auf einheitliche Quadratformate zu malen.

Die Schau läuft bis 25. August im Sensenhammer, Freudenthal 68.

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