Leverkusen Initiativen zu A 1-Ausbau: die große Tunnellösung und sonst nichts

Leverkusen · Technisch ist alles möglich. Die große Tunnellösung könnte sogar die preiswerteste sein. Zwei Aussagen, für die die Initiativen Netzwerk gegen Lärm, Feinstaub und andere schädliche Immissionen (NGL) und die Interessenvertretung für Leverkusen und Köln zum Um- und Ausbau der A1/A3 & A59 in Köln-Merkenich und Leverkusen (IFLK) stehen.

Um das noch einmal eindringlich zu verdeutlichen, hatten sie zu einer öffentlichen und gemeinsamen Mitgliederversammlung ins Lise-Meitner-Gymnasium geladen. Rund 30 Personen kamen.

In der Zwischenzeit, so führte IFLK-Vorsitzender Horst Müller aus, habe man weitere Informationen eingeholt, war sowohl in Düsseldorf wie Berlin "politisch tätig" und komme daher immer mehr zu der Überzeugung, dass die große Tunnellösung für den Neubau der Autobahn A1 von Alkenrath bis Merkenich komplett unter die Erde gehöre. Zumindest solle das als Alternative zu den bisherigen Plänen geprüft werden, "so wie es im Gesetz vorgeschrieben ist".

Als Vorbild für eine große Tunnellösung wurde die M 30 in Madrid genannt. Bei einem Besuch bei der Firma Herrenknecht im Schwarzwald, dem Weltmarktführer für Tunnelbohrmaschinen, habe man sich erklären lassen, was alles möglich ist - selbst Flussunterquerungen.

Auch wenn die Planung von Straßen.NRW, dem Landesbetrieb für den Straßenbau in Nordrhein-Westfalen, schon weit fortgeschritten ist und in der jüngsten Bürgerzeitung zum Ausbau der Autobahnen bei Leverkusen (Titel: Dialog, lag Ende vergangener Woche in den Briefkästen der Anwohner, wir berichteten) mitgeteilt wurde, dass ein Vorentwurf für eine zwölfspurige Brücke gerade zur Genehmigung vorgelegt werde, wollen die beiden Bürgerinitiativen, hinter der rund 1400 Personen stehen, an der großen Tunnellösung festhalten. Zur Information: Andere Initiativen in Leverkusen setzen sich zumindest für die "kleine Tunnellösung" ein, die eine Tieferlegung der Autobahn im Küppersteger Bereich vorsieht. Dafür wird am 9. Mai auf der Straße demonstriert.

Dagegen planen NGL und IFLK eine eigene Kundgebung auf der Leverkusener Rheinbrücke: Nur das führe zum entsprechenden Interesse der Medien und erzeuge damit die gewünschte Aufmerksamkeit: "Die Brücke ist der Schlüssel für die weitere Planung", hieß es gestern. Wenn die neue Rheinquerung erst einmal stehe, werden Fakten geschaffen, an denen sich alles andere ausrichtet. Das wollen NGL und IFLK notfalls auch auf juristischem Wege verhindern und haben deshalb bereits Kontakt mit einem Rechtsberater aufgenommen, berichteten sie auf der Versammlung.

(sg-)
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