Diskussion zur Zukunft von Kindern In Leverkusen fehlen derzeit 320 Kita-Plätze

Leverkusen · Über die Zukunft von Vereinbarkeit von Familie und Beruf und in Folge auch Kita-Betreuung diskutierte die CDU mit Fachleuten.

 Niedliche Kita-Garderobe: In der Stadt fehlen mehr als 300 Betreuungsplätze, berichtete Angela Hillen von der Verwaltung bei der Veranstaltung.

Niedliche Kita-Garderobe: In der Stadt fehlen mehr als 300 Betreuungsplätze, berichtete Angela Hillen von der Verwaltung bei der Veranstaltung.

Foto: dpa

Über die Kindergartenbetreuung und darüber, wie sich Familie und Beruf in Zukunft besser vereinbaren lassen diskutierten Gäste der Leverkusener CDU-Fraktion mit Fachleuten der Stadt, von Trägern und mit dem CDU-Experten im Landtag, Jens Kamieth. Sein Fazit fiel allgemein eher positiv aus: „Es gibt noch viel zu tun, aber wir packen es an.“

Als Sprecher für Familie, Kinder und Jugend der CDU-Fraktion im NRW-Landtag sprach Jens Kamieth im ersten Teil der Veranstaltung ausschließlich über die Reformen im Kinderbildungsgesetz, die vergangenen Monat beschlossen wurden: Diese Gesetzesreform sieht ab dem Kita-Jahr 2020/21 eine jährliche Zusatzinvestition von rund 1,3 Milliarden Euro vor, die in die Qualität der Kinderbetreuung und Ausbildung von neuen Fachkräften fließen soll. Dadurch erhofft sich die Politik zum einen eine Entlastung der vorhandenen Fachkräfte, zum anderen aber auch eine Attraktivitätssteigerung des Berufs.

In Leverkusen fehlen derzeit – wie im ganzen Land – Betreuungsplätze. „Derzeit haben wir 320 Rechtsansprüche“, berichtete Angela Hillen, städtische Fachbereichsleiterin für Kinder und Jugend. 2017 sei bereits der Beschluss gefasst worden die Kita-Plätze auszubauen. 1000 Plätze mehr sollten geschaffen werden. „Auf dem Papier ist das zunächst eine gute Zahl“, sagte Hillen. Das größte Problem aber seien die langwierigen Prozesse von der Planung bis zum Spatenstich. „Da können locker zwei bis zweieinhalb Jahren vergehen, und wir haben immer noch keine neuen Plätze geschaffen.“

Als Gründe für die bauliche Verzögerung nannte Jugenddezernent Marc Adomat beispielsweise die Überlastung der Kollegen im Bauamt aber auch die fehlenden Flächen. Die Idee, Kitas im Gewerbegebiet zu bauen, sei eine Überlegung wert, bislang aber aufgrund mehrere Vorgaben nicht umsetzbar. Und selbst wenn: „Wir hätten trotzdem noch das Problem der fehlenden Fachkräfte“, bemerkte der Dezernent.

Mit Geld alleine werde sich das nicht lösen lassen, zumal die Gelder des Landes nicht in höhere Gehälter fließen. Die Ausbildung müsse von bereits zu Beginn besser vergütet werden, merkten Gäste an. Auch die gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung fehle. Durch die frühkindliche Erziehung und die Vielzahl an Betreuungs- und Förderangeboten sei eine anspruchsvolle Ausbildung des Fachpersonals nötig. Das müsse sich auch finanziell lohnen. „Statt den Eltern also noch ein weiteres Jahr Beitragsfreiheit zuzusprechen“, sagte Marianne Hasebrink vom Kita-Träger des Caritasverbandes bei dem Termin, „wäre es sinnvoller gewesen, auch dieses Geld ins System einfließen zu lassen.“

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