Leverkusen In der Diakonie fest verankert

Leverkusen · Während des diesjährigen Diakoniegottesdienstes verlieh die evangelische Kirchengemeinde das Goldene Kronenkreuz an Astrid Benzkirch. Sie widmet sich seit 30 Jahren der kirchlichen Sozialarbeit.

WITZHELDEN Auch in dem Moment, in dem sie selbst im Mittelpunkt stehen sollte, rückte Astrid Benzkirch den Nachwuchs ins Zentrum. Gerade war ihr das kleine Goldene Kronenkreuz ans Revers geheftet worden und die 50-Jährige ans Mikrofon getreten. Statt eine Dankesrede abzuliefern, sprach Benzkirch: "Ich möchte jetzt gar nichts sagen, sondern Sie nur bitten, einmal für die Kinder zu klatschen, weil sie so lange so gut durchgehalten haben."

Gottesdienst mit Überlänge

Die Ansprache hielt die Witzheldenerin gegen Ende eines Gottesdienstes in der Bürgerbegegnungsstätte Flamerscheid. Der wies mit gut 90 Minuten deutliche Überlänge auf. Allerdings war diese Überziehung ein Zeichen für eine lebendige evangelische Kirchengemeinde. Sie feierte am Sonntag mit 150 Gästen ihren Diakoniegottesdienst, an dem viele Vertreter der Familien-Angebote wie Schulen, Krabbelgruppen, Villa Kunterbunt, Kleine offene Tür, Besuchsdienst oder Sozialstation teilnahmen.

Viele der diakonischen Angebote kennt Benzkirch aus eigener Erfahrungen: 1977 nahm sie ihre Arbeit in der Villa Kunterbunt auf, 1979 betreute sie im Rahmen einer Kinderfreizeit auf der Schwäbische Alb ihr erstes ehrenamtliches Diakonie-Angebot. "Ich bin in Witzhelden aufgewachsen und habe früher selbst an den Kindergottesdiensten teilgenommen", sagte Benzkirch über ihre Motive, sich in der diakonischen Arbeit fest zu verankern. Sie hat die Theatergruppe betreut und engagiert sich noch in einigen Ausschüssen. Seit ein paar Jahren singt sie in der Kirchenband Con Dios. Die Entwicklung der Musiker ist für Benzkirch ein weiterer Beleg für die gute Entwicklung in der Gemeinde: "2001 ging es mit drei Bandmitgliedern los, inzwischen sind wir 18 Personen."

"Mäuse" wollen das Kreuz sehen

Für ihren rund 30 Jahre langen freiwilligen Beistand erhielt die 50-Jährige von Pfarrer Stephan Schneider das Goldene Kronenkreuz. Damit wird Helfern gedankt, die sich in der kirchlichen Sozialarbeit verdient gemacht haben. Benzkirch scheint in ihrem Engagement aber mehr eine Selbstverständlichkeit zu sehen. "Man macht immer neue Erfahrungen, und es ist sehr abwechslungsreich", beschreibt sie. Aber trotz aller Abwechslung, eines ist gleichgeblieben: Benzkirch arbeitet immer noch in der Villa Kunterbunt. Dort betreut sie die "Mäusegruppe". Und die erwartet nun vor allem eines von ihrer Erzieherin: "Die Kinder wollen das Kronenkreuz sehen", erzählte Benzkirch, "denn ich habe ihnen im Vorfeld der Verleihung schon viel davon erzählt."

(RP)
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