Geduldsprobe auch in Leverkusen Impftermine – Herr Meyer hat keine Eile

Leverkusen · Die Anmeldung für die Corona-Impfung wurde für viele Leverkusener zur Geduldsprobe. Hans Georg Meyer (81) bleibt gelassen. Die schützende Spritze will er aber auf jeden Fall haben.

 Hans Georg Meyer hatte es am ersten Impf-Anmeldetag schwer: trotz vieler Versuche kam er bei der Hotline nicht durch.

Hans Georg Meyer hatte es am ersten Impf-Anmeldetag schwer: trotz vieler Versuche kam er bei der Hotline nicht durch.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit Geduld und Gelassenheit ist Hans Georg Meyer den ersten Anmeldetag fürs Impfen der Über-80-Jährigen angegangen. „Ich habe heute Morgen bestimmt zehnmal versucht anzurufen und bin nicht durchgekommen“, sagt der 81-jährige Leverkusener. Am Abend wollte er es dann online versuchen. Große Eile hat er nicht. „Es muss ja nicht gleich am ersten Tag sein, und auf einen Monat früher oder später kommt es ja nicht an.“

Für den promovierten Chemiker ist klar: „Ich will mich auf jeden Fall impfen lassen, denn der medizinische Fortschritt hat mir schon oft das Leben gerettet. Dass nach etwa einem Jahr nach Ausbruch der Pandemie nun überhaupt ein Impfstoff vorhanden ist, hält Meyer für einen „Riesenfortschritt“. „Bei HIV ist das anders, da gibt es bis heute noch keinen.“ Dass gleich zwei deutsche Impfstoffentwickler international zu den ersten gehörten, zeige die wissenschaftliche Qualität des Standorts Deutschland. „Ich bin froh, hier zu leben und dass ich so gut versorgt bin“, sagt Meyer.

Als Ehrenvorsitzender der Leverkusener Europa-Union organisiert  er die  Reiseangebote. Im April sind Busausflüge  zum Keukenhof nach Holland und zum Lago Maggiore geplant. Ob sie stattfinden, ist ungewiss. Doch könne das Impfen auch  die Aufnahme von Reisetätigkeiten beschleunigen, ist Meyer überzeugt.

Wie er mussten sich viele Leverkusener bei der Terminvergabe der Corona-Impfungen in Geduld üben. Aufgrund des hohen Anruferaufkommens bei der Hotline 116 117 und den ebenso zahlreichen Zugriffzahlen auf das Online-Portal kam es zu starken Verzögerungen bei der Buchung.

Die überlasteten Internetserver und Telefonleitungen sorgten für einigen Unmut bei den Menschen in der Stadt. So gingen bereits morgens rund 60 Anrufe bei der Leverkusener Corona-Hotline ein. „Manche Leute haben sich über die langen Wartezeiten beschwert, andere wollten genaueres über den Anmeldevorgang wissen“, berichtet Ariane Czerwon, Pressesprecherin der Stadt. „Da die Kommunen selbst mit der Vergabe der Impftermine nichts zutun haben, können wir den Menschen im Hinblick auf die überlasteten Leitungen jedoch nicht weiterhelfen.“ Auf Facebook haben die Leverkusener unterschiedliche Erfahrungen mit der Buchung gemacht. „Es klappt nichts“, kommentiert eine Nutzerin frustriert. „Habe gerade einen Termin bekommen“, meldet dagegen eine andere.

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