Leverkusen Imkern ist eine Leidenschaft fürs Leben

Leverkusen · Beim Tag der offenen Tür im Bienengarten schauten Interessierte an der Rheinallee Bienenexperten über die Schulter.

 Imker Bernhard Schwab (l.) erläuterte Besuchern am Sonntag im Bienengarten im Neulandpark, wie die summenden Honigsammler leben und wie man sie hegt und pflegt.

Imker Bernhard Schwab (l.) erläuterte Besuchern am Sonntag im Bienengarten im Neulandpark, wie die summenden Honigsammler leben und wie man sie hegt und pflegt.

Foto: Ralph Matzerath

Bienen können schnell zu einer Leidenschaft werden. Davon kann Bernhard Schwab ein Lied singen. "Vor rund drei Jahren hat alles mit meinem Vater angefangen", erzählt der neue Vorsitzende des "Imkervereins Leverkusen Bayer und Schlebusch". Dieser wollte die Ernte seines Gartens vermehren und dazu Bienen züchten. "Dann habe ich mich intensiv mit den Tieren auseinandergesetzt und ihm gesagt: Der Garten gehört dir, aber die Bienen lässt du in Ruhe, da kümmere ich mich drum", scherzt er. Im Internet hätte er zunächst die meisten Infos gesammelt und sich dann am Praktischen versucht. Mittlerweile hat er 19 Bienenvölker, die er liebevoll hegt und pflegt. "Rund 50.000 Bienen sind in einem Volk zu finden, also schwirren bei mir rund eine Million Bienen rum", sagt der Statistikfan.

Einen Schutzanzug braucht er für sein Hobby nicht. In diesem Jahr ist er erst sechs Mal gestochen worden, das sei prozentual gesehen noch nicht mal im Promille-Bereich. Solange er keine hektischen Bewegungen mache, sei alles in Ordnung. Wenn ihn dann doch einmal eine Biene sticht, dann träfe die Schuld meistens ihn selbst. Aber die Angst vor Bienen sei völlig unbegründet.

Der gleichen Meinung ist Manuela Schwab-Longerich. Die Imkerin kümmert sich am Tag der offenen Tür des Imkervereins im Bienengarten an der Rheinallee um die Drohnen. Das seien die männlichen Bienen, die die Aufgabe haben, die Königin zu beglücken. "Nach dem Geschlechtsverkehr sterben diese dann sofort", erläutert Schwab-Longerich.

Tim ist sieben Jahre alt und für sein Alter recht mutig. Denn was er während des Schnuppertages macht, traut sich so mancher Erwachsene nicht. Mit Zeigefinger und Daumen hält er die Drohne vorsichtig fest und markiert diese mit einem Klebestift. Dann lässt er sie frei und kann sich später im Bienenvolk auf die Suche begeben - mit Erfolg: "Da ist meine Drohne", sagt er. Angst habe er keine: "Denn die Drohnen können gar nicht stechen, die haben keinen Stachel."

Rund 140 Imker sind laut Schwab im Verein. Im vergangenen Jahr habe er den Vorsitz übernommen und bereits einige Ideen gesammelt, um die Bienen in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. So sollen zum Beispiel mehrere Infotage im Jahr Neuimkern fundiertes Wissen vermitteln. "Und ein großes Thema sind eigentlich die Wildbienen, davon gibt es zurzeit nur noch sehr wenige." Deshalb gibt es während des Infotages die Möglichkeit, dass interessierte Gäste "Wildbienenhotels" basteln. Dafür bohren sie Löcher in kleine Hölzer, die im Garten aufgehängt werden können.

Interessierte Besucher dürfen allerdings nicht nur am Tag der offenen Tür vorbeischauen. Jeden Sonntag hat der Verein seine Türen für Bienenliebhaber geöffnet.

Weitere Infos im Internet unter der Adresse www.imkerverein-lev.de

(hawk)
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