Leverkusen IHK bietet Wupsi und Co. Gespräch an

Leverkusen · Nach Ärger ums Positionspapier "Zukunft Leverkusen" geht IHK auf Firmen zu.

Den Ärger herunterzuregulieren, das will die Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln mit einem Gesprächsangebot an Wupsi, EVL, Avea und die Sparkasse Leverkusen versuchen. "Möglicherweise Ende dieses Monats, wahrscheinlich im Februar wird es aller Voraussicht nach ein solches Gespräch geben, wir möchten die Kommunikation aufrecht erhalten", sagte Eva Babatz, Leiterin der IHK-Zweigstelle Leverkusen, gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Auch von den Gesprächspartnern habe es in dieser Hinsicht positive Signale in Richtung IHK gegeben.

Die Gesprächspartner - Marc Kretkowski (Wupsi), Hans-Jürgen Sprokamp (Avea), Rolf Menzel (EVL) und Rainer Schwarz (Sparkasse Leverkusen) - hatten am Montag in einem Schreiben an Babatz ihren Austritt (im Falle Schwarz den Nichteintritt) aus dem IHK-Wirtschaftsgremium erklärt.

Die städtischen Beteiligungsgesellschaften und die Sparkasse hatten sich geärgert, dass es im Zusammenhang mit dem IHK-Positionspapier "Zukunft Leverkusen", zu dem im Sommer Wirtschaftsunternehmen gearbeitet hatten, hieß, die Beteiligungsgesellschaften sollten auf den Prüfstand und gegebenenfalls privatisiert werden. Gremiums-Chef Heribert Gierlichs hatte etwa gefragt, ob die Wupsi eine eigene 20-Mann-Reparaturwerkstatt brauche. Die vier Geschäftsführer hatten der IHK vorgeworfen, sie stelle sich nur auf die Seite der Privatunternehmen und gegen die kommunalen Beteiligungen.

Babatz: "Es ist nichts Unanständiges, laut darüber nachzudenken, ob etwas möglicherweise privatwirtschaftlich besser aufgestellt wäre. Das Papier schlägt dies vorsichtig vor." Und: "Niemand bezweifelt, dass die Herren gute Manager sind." Die Äußerungen Gierlichs seien nicht als Affront gemeint, sondern "in dem Sinn, was die Wirtschaft für die Zukunft der Stadt tun kann".

Oberbürgermeister Uwe Richrath sagte, man sollte versuchen, die Irritationen auszuräumen, betonte aber: "Ich bin sehr zufrieden mit den Beteiligungen und weiß, dass sie sehr wirtschaftlich arbeiten. Da zu argumentieren, privatwirtschaftlich läuft alles besser, halte ich für fraglich." Falsch sei es, zu sagen, die städtischen Beteiligungen seien keine wirtschaftlichen Betriebe. Das seien normale Firmen, die sich dem Markt stellen müssten. "In den Beteiligungen wird nicht mit Geld geaast." Insofern könne er den Ärger der Geschäftsführer verstehen, aber, "das muss in Gesprächen ausgeräumt werden".

(RP)
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