Richtige Erziehung Hunde müssen sich ihr Futter verdienen

Ein Hund bedeutet Verantwortung. Viele Menschen machen die immer gleichen Fehler und wissen zu wenig über ihren wohl besten Freund.

 Hundetrainerin Jenny Seefeld aus Leverkusen weiß, wie Hund und Mensch am besten miteinander auskommen.

Hundetrainerin Jenny Seefeld aus Leverkusen weiß, wie Hund und Mensch am besten miteinander auskommen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Ein Leben ohne Hund ist für Jenny Seefeld nur schwer vorstellbar. Als kleines Mädchen ging sie mit den Nachbarshunden spazieren, heute trainiert sie Vierbeiner mit problematischem Verhalten und hält Seminare vor Polizei und Bundeswehr, trägt ihr Wissen in die Niederlande, Belgien und zu den K9-Spezialeinheiten in den USA. Der Schlüssel zur Erziehung eines Hundes, sagt sie, ist die Bindung zum Vierbeiner.

Schon als Welpe müssen die jungen Hunde demnach an den Zitzen der Mutter ums Futter kämpfen. Das könne in den ersten Monaten bei der neuen Familie fortgeführt werden. Seefeld empfiehlt, das Hauptfutter nicht aus dem Napf zu servieren, sondern es mit auf die täglichen Spaziergänge zu nehmen. „Hunde müssen arbeiten, um an ihr Futter zu kommen“, betont sie. So würden sie bei gutem Verhalten mit einem Griff in die Tasche belohnt. In den eigenen vier Wänden hingegen bringe diese Methode nicht sonderlich viel. „Dort gibt es keine Ablenkung – die ist draußen“, erläutert die langjährige Hundetrainerin.

Hunde seien Rudeltiere, bräuchten also einen oftmals strengen Anführer und eine klare Hierarchie. Wer das versäume, bekomme ein Problem. „Wenn Du das Rudel nicht anführst, dann macht es eben der Hund“, mahnt sie.

Dass sich Hunde teilweise schlecht benehmen und bissig werden, liegt nach Seefeld auch daran, dass sich die neuen Besitzer mit dem Wesen ihres Hundes im Vorfeld nicht richtig vertraut gemacht hätten. Wer einen Hund nicht ordentlich beschäftigt, dessen Liebling könnte ausfallend werden. „Das kann man gut mit Jugendlichen vergleichen. Diejenigen, die nichts zu tun haben, kommen schneller auf schlechte Gedanken“, erklärt Seefeld.

Die unkompliziertesten Hunde seien dabei Labrador und Goldener Retriever. Diese Rassen wollten „einfach nur gefallen“. Der Dackel wiederum ist ein Jagdhund und sollte auch dementsprechend behandelt werden, Pinscher seien von Haus aus nervös. Sie wurden einstmals eingesetzt, um Ratten und Mäuse zu fangen.

Den Gedanken, sich einen treuen Vierbeiner aus dem Tierheim zu holen, kann die Trainerin nur unterstützen. Dann aber aus einem hierzulande. Für Straßenhunde aus Rumänien seien deutsche Innenstädte eine völlige Reizüberflutung. „Das kennen die so nicht“, betont Jenny Seefeld.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort