Badespaß im Wiembachbad Aus Hunden werden Wasserratten

Etwas flehend blickte Frauchen Ellen Lindner in Richtung Becken. Dort nämlich trieb ein leicht zerfledderter gelber Tennisball im Wasser. In den zuvorigen, gefühlt 100 Fällen waren ihre besten Freunde Leia und Chewie der 44-Jährigen dann stets zu Hilfe gekommen und hatten den gelben Ball todesmutig vor dem Ertrinken gerettet.

 Formvollendeter kann ein Hund einfach nicht vom Ein-Meter-Brett in die Fluten springen. Hunde und Menschen hatten einen Riesenspaß im Freibad.

Formvollendeter kann ein Hund einfach nicht vom Ein-Meter-Brett in die Fluten springen. Hunde und Menschen hatten einen Riesenspaß im Freibad.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Doch in diesem Moment scheinen all die anderen Vierbeiner viel interessanter.

Beim fünften Hundeschwimmen in den Außenanlagen des Wiembachbads in Opladen herrschten am Sonntag einmal mehr die besten Freunde des Menschen. Und mit ihnen kam das Chaos. Vierbeiner jeder Rassen und jeden Alters sprangen in die Becken, jagten ihren Bällen, buntem Spielzeug oder auch ihresgleichen hinterher, rangelten miteinander im Becken – und freuten sich ganz einfach ihres Lebens.

Das verriet nicht nur das ein oder andere aufgeregte Bellen. „Passiert ist hier noch nie etwas“, versicherte Roman Schultes vom Sportpark. Kaum zu glauben, aber wahr. Die Hunde selbst bekamen sich nicht in die Haare – wenn überhaupt, bestand Gefahr für Zweibeiner. Denn am Rande der Schwimmbecken konnten diese dem überschwänglichen Gewusel und Spieltrieb ihrer Lieblinge leicht zum Opfer fallen.

Ellen Lindner hatte ihren Tennisball derweil wiederbekommen. Chewie und Genossin Leia turnten weiter am anderen Ende des Beckens herum. Dass die beiden Spinone Italianos nach Figuren in den Star Wars-Filmen benannt sind, ist dabei kein Zufall. „Wir sind große Fans – die ganze Familie“, bekannte sie. Mit Hunden sei sie groß geworden, erzählt die 44-Jährige, doch die beiden Jagdhunde seien die ersten in ihrer jungen Familie. Und als wolle Rüde Chewie seinen Status als Jagdtier untermauern, schnüffelte er sich durch die Botanik.

Neben vielen großen Tieren stürzten sich auch die kleinen Vierbeiner in die seit einigen Wochen ohne Chlor behandelten Fluten. Der Wolfsspitz von Ursula Kirschbaum ist das, was der Name verspricht: ein Wolf im Miniformat. Und eine Wasserratte gleich dazu, wie die 59-Jährige unterstrich. Immer wieder springt Lizzy ihrem Ball hinterher und taucht in die Fluten. „Die würde da rein springen, bis sie untergeht“, scherzte Frauchen.

Im vergangenen Jahr waren rund 500 Hunde zum Schwimmen gekommen. Eine Marke, die in diesem Jahr ähnlich ausfallen dürfte. Damit bei einer solch großen Anzahl felliger Freunde kein Krankheitsherd entstehen kann, wurde der Impfpass eines jeden Hundes vor Einlass geprüft. Damit auch in den kommenden Jahren jung und alt auf vier oder zwei Pfoten miteinander  ausgelassen toben können – ob im Wasser oder an Land.

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