Leverkusen Hunde am Oulusee vergiftet - Polizei sucht Köder

Leverkusen · Mehrere Hunde leiden nach einem Spaziergang am Montag am Oulusee an Vergiftungserscheinungen - zwei sind gestorben. Zwei Terrier werden in der Leverkusener Tierklinik in Fixheide behandelt. Die Polizei weiß inzwischen von fünf Fällen.

 Daniela Geldmacher (links) mit Hund Lila.

Daniela Geldmacher (links) mit Hund Lila.

Foto: Miserius, Uwe

Eine Streife der Polizei hat bei der Suche nach möglichen Giftködern etwas "hundefutterartiges" gefunden und sichergestellt. Ob es einer der Köder ist, sei jedoch noch nicht hundertprozentig klar. Stadt und Veterinäramt sind informiert und wollen sich selber ein Bild vor Ort machen. Der Sicherheitsdienst der Stadt verteilt Warnzettel bis es dunkel ist am Ophovener Weiher, wie der See offiziell heißt. Entsprechende Schilder sollen ebenfalls schnellstmöglich angebracht werden.

 Polizist Peter Alf warnt die Hundebesitzer am Oulusee.

Polizist Peter Alf warnt die Hundebesitzer am Oulusee.

Foto: Miserius, Uwe

Die Einsatzkräfte warnen Spaziergänger mit kleinen Kindern oder Hunden.

"Die Hunde weisen dieselben Symptome auf: Sie zittern, speicheln, erbrechen und haben Durchfall", sagt Assistenztierärztin Daniela Geldmacher aus der Fixheider Klinik. Ein Jack-Russell-Terrier und Fox-Terrier Aaron werden dort behandelt, auch andere Tierärzte haben sich bereits bei der Polizei gemeldet.

Elvira Weinschneider war am Morgen am Oulusee mit ihrem vierjährigen Fox-Terrier Aaron spazieren, wie ihre Tochter Silke Kurzer während der Wartezeit in der Leverkusener Klinik erzählt. "Meine Mutter hat mich völlig aufgelöst angerufen. Kaum war sie um kurz vor 12 Uhr wieder zu Hause, fingen die Symptome bei Aaron an." Eine Bekannte habe sich außerdem gemeldet, die von einem Dackel erzählte, dem es ähnlich schlecht geht. "Meine Mutter hat beim Spaziergang auch andere Hundebesitzer getroffen. Ein Hund war mit einer langen Schleppleine im See, als es ihm schlecht ging, ist der Mann direkt zum Tierarzt gefahren", sagt Kurzer. "Der Hund ist gestorben."

Noch ist völlig unklar, was die Hunde gefressen haben könnten. "Ich habe das Erbrochene des einen Hundes aufgehoben. Wenn wir es eingrenzen können, dann können wir das ans Labor schicken", sagt Geldmacher, die die Hunde betreut. Sie kennt zwar auch Fälle, wo es Hunde nach dem Fressen von Bucheckern sehr schlecht ging - aber daran mag so recht keiner glauben.

Am Nachmittag kann bei den beiden Terriern vorsichtige Entwarnung gegeben werden. "Sie sind stabiler als am Mittag. Dem Fox-Terrier ging es anfangs schlechter, er muss vielleicht über Nacht hier bleiben", sagt Assistenztierärztin Geldmacher. Der Jack-Russell könne eventuell schon am Abend nach Hause. Gegen die Symptome, die einem epileptischen Anfall ähneln, haben die Tiere hoch dosiert Cortison, Aktivkohle und ein Vitamin-K-Ersatz bekommen. "Das geben wir, falls Rattengift im Spiel sein sollte, wonach es aber nicht aussieht", sagt Geldmacher. "Das Gift greift das zentrale Nervensystem an."

(irz)
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