Das siebte „Hohn“ wird Nummer eins Leverkusener Band-Frontmann Henning Krautmacher geht in Sänger-Rente

Leverkusen/Köln · Generationswechsel bei den Höhnern. Der Leverkusener Sänger Henning Krautmacher zieht sich zurück, Patrick Lück wird Frontmann der kölschen Band.

Personalwechsel bei den Höhnern: Patrick Lück (links) wird  Henning Krautmacher als Frontmann beerben.

Personalwechsel bei den Höhnern: Patrick Lück (links) wird  Henning Krautmacher als Frontmann beerben.

Foto: Kay-Uwe Fischer

Seit rund 35 Jahren steht er auf der Bühne. Jetzt reicht es, sagt Henning Krautmacher. Bis zum Jahresende will sich das „Oberhohn“, das am 5. März seinen 65. Geburtstag feiert, weitgehend musikalisch zur Ruhe setzen. Nachfolger Patrick Lück (45) steht seit November 2021 als siebtes Hohn mit Henning Krautmacher auf der Bühne. Wir haben mit beiden Musikern gesprochen.

Henning, wie ist das Gefühl als Senior der Höhner?

Krautmacher Ich denke, so passt es gut. Die Chemie stimmt, und altersmäßig sind die anderen Höhner zwischen 41 und 55, also relativ junge Männer. Damit sind wir Höhner jetzt gar nicht mehr so viel älter als einige andere Gruppen.

Patrick, wie ist der Eindruck als Neuling in der Gruppe?

Lück Es ist ein tolles Gefühl. Die ersten Eindrücke habe ich ja inzwischen hinter mir. Menschlich und musikalisch passt es einfach super. Ich freue mich, dass die Höhner auf mich zugekommen sind und ich die Möglichkeit habe, an künftigen Erfolgen mitzuarbeiten.

Wie kam es zur Zusammenarbeit?

Krautmacher Es war nicht einfach, einen Nachfolger zu finden. Letztlich hat es durch Kölsche Klüngel funktioniert. Patrick wurde uns von Ur-Hohn Peter Werner empfohlen. Im Grunde ist es ähnlich gelaufen wie vor 36 Jahren bei mir. So wie ich damals Seite an Seite mit meinem Vorgänger stand, werden wir das jetzt auch handhaben. Die Leute werden Patrick kennen lernen und sich davon überzeugen, dass er ein toller Vollblutmusiker, Sänger und Entertainer ist, der das Schiff am Ende des Jahres alleine steuern kann.

Was verbindet Dich mit Leverkusen, Patrick?

Lück Vor vielen Jahren habe ich viel Zeit auf der Leverkusener Eisbahn verbracht. Und ich war einige Male im Stadion.

Und welche Rolle spielt Karneval in Deinem Leben?

Lück Ich bin aufgewachsen im Westerwald, also einer Gegend, in der Karneval immer ein Thema war. Seit Jahren bin ich durch mein Soloprojekt, meine Musik und meinen Gesang als Leadsänger der Band „Street Life“ im Karneval unterwegs. Und wie das in „Kölle“ so ist: Wenn sich der Ruf einmal verbreitet, dann landet man auch im Kölner Karneval. In der Session 2014/2015 sang Bauer Michael Müller des Kölner Dreigestirns übrigens meinen Song „Wenn ich ne kölsche Jung wör“.

Welche Wünsche habt Ihr für die Zukunft?

Krautmacher Ich würde mir wünschen, dass wir Karneval 2023 wieder unbeschwert feiern und die Leute zu uns kommen können. Schließlich haben wir in diesem Jahr unser 50-jähriges Bestehen und möchten die zurückliegenden Jahre im Spätsommer bei einem großen Konzert Revue passieren lassen.

Lück Es wäre schön, wenn wir und alle anderen Menschen gesund bleiben und sich mehr Menschen impfen lassen würden. Veranstaltungen müssen wieder möglich sein. Kunst und Kultur müssen weiterleben.

Welche Pläne haben die Höhner?

Krautmacher Grundsätzlich sind wir gut beraten, wenn die Höhner noch einige Jahrzehnte existieren. Also ruhen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren aus. Im Gegenteil planen wir etwa zwölf neue Songs für die Jubiläums-CD, die zeigen, dass es mit den Höhnern vorangeht. Aber auch die alten Titel sind nicht vergessen, sondern Bestandteil der Jubiläumsrevue. Genau wie die Fööss haben auch die Höhner zahlreiche Evergreens geschrieben, die mit Sicherheit überdauern werden.

Wie geht es privat bei euch weiter?

Krautmacher Die Weichen sind jetzt gestellt, so dass ich mich am Jahresende aus dem Geschäft zurückziehen kann. Der Termin ist nicht in Stein gemeißelt, macht aber Sinn. Danach werde ich wieder mehr in der Küche tätig sein. Und ich werde endlich einen Roman schreiben, über den ich seit 20 Jahren immer mal wieder nachgedacht habe. Dazu brauche ich Zeit und Muße. Es ist eine Art Köln-Krimi über die Domstadt. Die Hauptrolle spielt ein Musiker. Mehr verrate ich nicht. Außerdem werde ich weitere Songs schreiben, sobald ich neue Ideen habe. Ich muss dann ja nicht mehr selber singen.

Lück Ich werde am 8. Juli heiraten, unsere Tochter wurde am 11. Dezember 2020 geboren. Außerdem werde ich die Höhner-Songs gründlich einstudieren. Eigentlich habe ich schon seit Jahren sehr viele Songs im Ohr wie zum Beispiel „Viva Colonia“. Einer meiner absoluten Lieblingstitel war bislang „Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“.

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