Leverkusen Hitdorfer Verkehrs-Träume

Leverkusen · Die neue Koalition im Bezirk I aus Bürgerliste, SPD, Die Linke und ProNRW wünscht sich von der Stadt den Bau einer Umgehungsstraße für Hitdorf. Dies würde an die drei Millionen Euro kosten. "Unvorstellbar", sagt Stadtchef Buchhorn.

Die Leverkusener Stadtspitze bereitet trotz aller Widerstände von SPD und Bürgerliste den Ausbau der Ringstraße und damit die Umsetzung des Verkehrskonzeptes Hitdorf unvermindert weiter vor. Der Bebauungsplan "Ringstraße" wird vom 29. Februar bis zum 30. März öffentlich ausgelegt, sagte Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn gestern im RP-Gespräch. Bedeutet: Die Bürger können sich informieren und zu dem Plan Anregungen und Änderungswünsche abgeben. Vier Wochen lang. Danach beraten darüber Stadtrat wie Bezirksvertretung I.

Die Verkehrsprobleme in Hitdorf wurden in der Sitzung der Bezirksvertretung I am Montagabend kontrovers und teils zart unterhalb der politischen Gürtellinie kommentiert. Eine Diskussion fand nicht statt, dafür ein weiterer, quälender Schlagabtausch, der mehr an eine Schlammschlacht erinnerte. Die Positionen sind unverändert hart: JamaicaPlus (CDU, FDP, Grüne, Freie Wähler) will möglichst schnell den Umbau der Ringstraße und der Hitdorfer Straße. "Dann probieren wir ein Jahr aus, ob sich der Autoverkehr im Stadtteil besser verteilt", sagte Stadtchef Buchhorn gestern.

Option Umgehungsstraße

Und wenn nicht, wenn etwa die Lärmbelastung auf der Hitdorfer Straße nicht sinkt? "Dann werde ich mich tatsächlich bei der Landesregierung für eine Umgehungsstraße einsetzen", betonte der amtierende Baudezernent Buchhorn.

"Die Umgehungsstraße sofort oder gar nichts", das ist weiter die Position der politischen Gegner, der Links-Mitte-Rechts-Verkehrskoalition aus SPD, Bürgerliste, Die Linke, ProNRW. Inzwischen bestehen deren Bezirksvertreter nicht mehr darauf, dass die Umgehungsstraße vom Land gebaut wird.

Die Stadt solle die Entlastungsstraße zwischen A 59-Abfahrt Rheindorf und Langenfelder Straße realisieren, sagte beispielsweise Bürgerlisten-Ratsherr Karl Schweiger. "Derzeit unvorstellbar", konterte gestern Stadtchef Buchhorn im RP-Gespräch. Ein Kilometer neue Straße kostet rund 1,5 Millionen Euro. Die Umgehungsstraße läge locker bei rund drei Millionen Euro. Für die finanziell notleidende Stadt Leverkusen wäre ein solches Projekt nicht zu leisten,

Neue Nachrichten gibt es auch zu den Verkehrsknotenpunkten Abfahrt A 59/A 542 und Einmündung Langenfelder Straße/Fahnenacker (Zufahrt Bayer Monheim). Oberbürgermeister Buchhorn trifft sich Ende Februar mit Vertretern der Landesbehörde StraßenNRW. Das Ziel: Die problematischen Straßenpunkte sollen entschärft werden.

A 542 dauerhaft fertig bauen

Speziell an der Autobahnabfahrt sei der Bund gefragt: Die unvollendete A 542 müsse dauerhaft fertig gebaut werden. "Einen Brückenschlag in Hitdorf nach Köln wird es ja nicht mehr geben", betonte Buchhorn. Dies war vor Jahrzehnten geplant, deshalb endet die A 542 in einer provisorische Abfahrt.

(RP/rl)
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