Leverkusen Hitdorfer gehen nur schleppend zur Urne

Leverkusen · In die Warteschlange vor der Abstimmungsurne reihte sich auch Sigrid Hoffman ein, um ihre Stimme für den Bau einer Umgehungsstraße abzugeben. Große Hoffnungen bezüglich der Wirkung der Befragung macht sich die Hitdorferin aber nicht.

Bürgerbefragung Hitdorfer Verkehrskonzept
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"Die Wahl wird nichts bringen, wie immer", meinte sie. "Das geht doch schon so lange hin und her, seit Hitdorf zu Leverkusen gehört. Mit der Wahl sollen wir nur ruhiggestellt werden." Trotzdem, betonte sie, wolle sie zeigen, dass sie Interesse daran hat, mitzubestimmen, wie es mit Hitdorf weitergeht.

Bei der Hitdorfer Bürgerbefragung in der Hans-Christian-Andersen-Schule hatten am Sonntag 6216 Wahlberechtigte die Möglichkeit, auf dem Wahlzettel ein entscheidendes Kreuzchen zu machen und somit in die politische Diskussion um die Verkehrslage einzugreifen. Abgestimmt werden konnte über die viel diskutierte Umgehungsstraße zwischen der Autobahn 59 in Rheindorf und der Langenfelder Straße in Hitdorf, die so genannte Bernsteintrasse. "Wir machen so eine Abstimmung zum ersten Mal", berichtete Alfred Zündorf vom Bürgerbüro Leverkusen. "Ziel ist es, auszuloten, welche Alternative die Bürger priorisieren."

Als Abstimmungsalternativen standen den Ortseinwohnern der Ausbau der Hitdorfer Straße und Ringstraße mit oder ohne Umgehungsstraße zur Wahl. Nach anfangs geringer Wahlbeteiligung füllten sich die Abstimmungslokale gegen Mittag zunehmend, nur wenige Hitdorfer ließen es sich nehmen, selbst über die Verkehrslösung in ihrem Ort abzustimmen.

"Mir kommt es so vor, als sei hier mehr los als bei einer normalen Wahl", meinte eine Anwohnerin. Dennoch war die Wahlbeteiligung eher mittelmäßig, bis 16 Uhr hatten ungefähr 37 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben. Die Eheleute Gudrun und Harald Pohl wären von den geplanten Aus- und Umbauten unmittelbar betroffen.

Das Paar wohnt mit seiner zweijährigen Tochter Emma an der Ringstraße und hatte bereits durch den Ausbau der AWO-Kindertagesstätte im vergangenen Jahr jede Menge Verkehrschaos vor der eigenen Haustür. Eine Umgehungsstraße ist nach Meinung der Pohls eine absolute Notwendigkeit. "Für den Ausbau von Hitdorf ist so etwas ohnehin notwendig", begründete Harald Pohl seine Wahlentscheidung. "Deswegen: besser jetzt, als später." Er findet es zudem wichtig, an der Bürgerbefragung teilzunehmen, ansonsten, so sagte er, würde "über Leverkusen ja nur so entschieden, wie die Stadt es will."

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